Schleswig-Holstein

Dieselpreise auf Rekordtief: Landwirtschaft jubelt über günstige Rohstoffe!

Die Dieselpreise sinken auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr, während die Düngemittelpreise trotz sinkender Energiekosten weiterhin hoch bleiben – ein Dilemma für die Landwirtschaft in Deutschland!

Auf den deutschen Märkten zeigt sich ein erfreuliches Bild für Dieselkäufer. Im September sanken die Dieselpreise auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Die Ursache hinter diesem Rückgang ist vielschichtig: reduzierte Rohölpreise, ein starker Euro und gesunkene Gasölpreise spielen dabei eine entscheidende Rolle. Bereits im August war an den Tankstellen eine spürbare Erleichterung für die Verbraucher zu verzeichnen. Diese Situation kommt gerade zur rechten Zeit, da viele Betriebe ihre Dieselvorräte für die bevorstehenden Herbstaussaaten auffüllen.

In diesem Kontext werfen die Rohstoffpreise ein interessantes Licht auf die globalen Märkte. Trotz der anhaltenden Krisen wie den Konflikten im Nahen Osten und dem Ukraine-Krieg scheinen die Preise für Rohöl unter Druck zu stehen. Dies hat unter anderem mit den aktuellen Angriffen von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer zu tun. Ein Vorfall, der potenziell die größte Ölpest aller Zeiten auslösen könnte, beeinflusst dennoch nicht die Preisgestaltung maßgeblich. So lag der Nymex-Ölkurs in New York zuletzt bei 67 US-Dollar pro Barrel – der niedrigste Stand seit Juni letzten Jahres. Einigen Analysten zufolge könnte der Preis sogar auf bis zu 50 US-Dollar pro Barrel fallen.

Entwicklungen im Rohstoffbereich

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist der hohe Eurokurs, der Deutschland in die Lage versetzt, Rohöl zu günstigeren Preisen einzuführen. Bis 2022 war Russland ein bedeutender Lieferant für Rohöl und Diesel, doch durch die bereits bestehenden Sanktionen konnten alternative Quellen erschlossen werden. Der Großteil des aktuellen Rohöls stammt aus den USA, während Dieselverkäufe aus den benachbarten EU-Ländern wie Belgien und den Niederlanden zugenommen haben. Auffällig ist, dass die Einfuhr von Diesel aus Indien stark zurückgegangen ist, da vermutet wird, dass es sich hierbei überwiegend um russisches Rohöl handelte.

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Preise für Düngemittel bleiben hoch

Im Gegensatz zu den sinkenden Energiekosten bleibt die Preisgestaltung für Düngemittel jedoch weiterhin stabil. Während die Preise für Erdgas im Sommer angestiegen sind, haben sie inzwischen wieder nachgegeben. Trotzdem liegen die Handelsforderungen für kaliumsulfat-haltigen Dünger (KAS) deutlich über 30 Euro pro Dekagramm. Sogar für geschützten Harnstoff sind teilweise mehr als 45 Euro pro Dekagramm zu zahlen. Deutschland bezieht mittlerweile den Großteil des für die Düngemittelproduktion essenziellen Erdgases aus Ländern wie Norwegen sowie über die Niederlande und Belgien, wo es als LNG importiert wird.

Auffällig ist der Anstieg des Anteils russischen Stickstoffdüngers in der EU. Dieser lag vor dem Krieg in der Ukraine bei lediglich 6 %, mittlerweile sind es über 30 %. Ein Teil des Erdgases, das nicht mehr nach Mitteleuropa geliefert werden kann, wird stattdessen in Form von Düngemittel exportiert. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass die Nachfrage aus der Landwirtschaft stillsteht, da die Produktionspreise stabil bleiben, während die Erlöse im Ackerbau sinken. Angebotsaktionen für Düngemittel im Frühjahr, die deutlich reduzierte Preise boten, schienen aus russischer Produktion zu stammen, was bei einigen Landwirten zu einem gewissen Zwiespalt führte. Motto: Wenn russische Getreidepreise unter Druck stehen, kann man auch russischen Dünger nutzen.

Insgesamt zeigt sich ein zwiespältiges Bild auf den Märkten: Während Dieselpreise sinken und den Käufern entgegenkommen, bleibt die Lage für Düngemittelpreise angespannt und stabil. Ob sich diese Trends weiter verstärken oder umkehren, bleibt abzuwarten.

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Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.bauernblatt.com.

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