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Büsum: Zehn Stunden Stillstand auf der „Funny Girl“ – Kapitän lobt Stimmung!

Passagiere der „Funny Girl“ erlebten in Büsum zehn Stunden auf dem Ausflugsschiff, als der Antrieb ausfiel, doch die fröhliche Stimmung erinnerte viele an die legendären Butterfahrten, die dank der EU-Regeln von 1981 und 1999 endgültig vorbei sind!

Büsum (Schleswig-Holstein) – Zehn Stunden voll Spannung und geduldigen Wartens, während das Ausflugsschiff „Funny Girl“ auf der Nordsee festsaß, ist ein bemerkenswerter Vorfall, der die nostalgischen Erinnerungen an die beliebten Butterfahrten weckt. Der Kapitän versicherte, dass die Passagiere trotz des unerwarteten Antriebsproblems in guter Stimmung waren. Schließlich ermöglichten solche Ausflüge den Reisenden, dem Alltag zu entfliehen und in fröhlicher Atmosphäre zu entspannen.

Die Butterfahrten, in der Vergangenheit ein Höhepunkt im Freizeitprogramm zahlreicher Menschen, wurden vor allem für den Einkauf zollfreier Waren genutzt. Vor 1999 galt das Schiff „Funny Girl“ als eines der gefragtesten Butterfahrt-Schiffe und bot den Passagieren die Möglichkeit, gesellige Stunden auf dem Wasser zu verbringen und dabei von einem vielfältigen Angebot zu profitieren.

Der Charme der Butterfahrten

Die Geschichte dieser Reisen reicht zurück bis ins Jahr 1953, als Familien mit dem VW Käfer oder Reisebussen zu den Ost- und Nordseehäfen aufbrachen. Auf den Schiffen einer Art mobilen Supermärkte konnte man zollfreie Produkte erstehen – von Zigaretten über Alkohol bis hin zu Süßigkeiten. Besonders in den Anfangsjahren war Butter ein gefragtes Gut, weshalb diese Ausflüge auch als Butterfahrten bekannt wurden.

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Ein weiterer Anreiz zu diesen Fahrten war das Angebot an Waren, die auf dem Festland oft schwer zu bekommen waren. Legenden wie die Marabou-Schokolade oder die Pralinen von „Quality Street“ erfreuten sich großer Beliebtheit. Diese gab es in hübschen Verpackungen, die man später noch weiternutzen konnte – eine Win-win-Situation, die viele begeistert hat.

Die Auswahl war riesig: Riesige Smarties-Rollen und große Toblerone-Büchsen waren die Renner an Bord. Die Passagiere genossen häufig Kaffee und Kuchen, dazu gab es auch Bier oder ein Gläschen Sekt, und für Raucher waren Aschenbecher ein fester Bestandteil des Services. Zigaretten waren damals teuer, und zahlreiche Fahrgäste schmuggelten für Freunde und Familie gerne die erlaubte Menge an Zollfreiem mit nach Hause.

Die Regelungen und der unliebsame Abschied

Die Regelungen waren klar: Jeder Passagier durfte nur eine Stange Zigaretten zollfrei erwerben. Auch beim Alkohol gab es Grenzen, was viele dazu brachte, kreative Lösungen zu finden, um die gewünschten Produkte zu ergattern. Gerade für die damalige Zeit, in der das Rauchen weit verbreitet war, war das Mitnehmen von Zigaretten ein fester Bestandteil jeder Butterfahrt.

Doch die Zeiten änderten sich, als die Europäische Union die beliebten Butterfahrten im Visier hatte. Am 7. Juli 1981 erklärte der Europäische Gerichtshof die Abgabenfreiheit für Butterfahrten auf Nord- und Ostsee für unvereinbar mit dem EU-Recht. Obwohl die Butterfahrten bis zum 1. Juli 1999 eine gewisse Daseinsberechtigung hatten, war es letztlich der Druck von Unternehmen und der EU, der der Tradition ein Ende setzte.

Die Erinnerungen an die fröhlichen Tage auf den Butterfahrten leben jedoch weiter. Obgleich das moderne Einkaufserlebnis auf dem Wasser nicht mehr bewusst mit diesem nostalgischen Flair verbunden ist, bleibt der Charme dieser Reisen Teil der Geschichte. Solch lebhafte Erzählungen und Erfahrungen verwandeln eine unverhoffte Wartezeit auf der „Funny Girl“ in eine schöne Gelegenheit, sich an die unbeschwerten Momente vergangener Tage zu erinnern, als der Markt für zollfreie Produkte noch blühte. Diese Reiseerlebnisse, so kurzweilig wie sie waren, bleiben in den Herzen derjenigen, die dabei sind.

Für viele war die Butterfahrt mehr als nur eine Einkaufstour – es war eine wertvolle Erinnerung, die die Menschen immer wieder in Schmunzeln versetzt und sie zusammenbringt. Das Phänomen der Butterfahrten wird unweigerlich in die Geschichte eingehen.

Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.bild.de.

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