Die Blauzungenkrankheit und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein haben sich die Sorgen der Landwirte verstärkt, seit die Blauzungenkrankheit (BTV3) im letzten Jahr in Mitteleuropa aufgetreten ist. Die festgestellten Infektionen in mehreren Landkreisen, darunter Steinburg, Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Stormarn und Dithmarschen, haben nicht nur die tierhaltenden Betriebe alarmiert, sondern auch ein deutliches Signal über die potenziellen wirtschaftlichen Folgen gegeben.
Betroffene Tierarten und die Gefahren der Krankheit
Die Blauzungenkrankheit ist eine viral bedingte Erkrankung, die hauptsächlich Schafe und Rinder betrifft. Ziegen, Alpakas, Lamas und Wildwiederkäuer sind ebenfalls anfällig. Die Symptome zeigen sich in erheblichem Fieber, Appetitlosigkeit und Schwellungen der Mundregion. In Schleswig-Holstein sind mittlerweile in 21 Tierhaltungen positive Fälle festgestellt worden.
Die wirtschaftlichen Folgen für die Tierhalter
Die Einführung von Transportbeschränkungen hat für die Tierhalter beträchtliche wirtschaftliche Herausforderungen mit sich gebracht. Anne Benett-Sturies, Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, äußerte Bedenken hinsichtlich der „erheblichen wirtschaftlichen Betroffenheit“ der Betriebe, da wertvolle Zuchttiere nicht mehr exportiert werden können. Der Bauernverband Schleswig-Holstein befürchtet, dass in den nächsten Tagen möglicherweise weitere Ausbrüche auftreten könnten.
Impfungen als erste Verteidigungslinie
Um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen, raten sowohl die Landesregierung als auch der Bauernverband zu Impfungen für die betroffenen Tiere. Die Impfung bietet keinen vollständigen Schutz vor der Infektion, kann jedoch die Schwere der Symptome und die Mortalität unter infizierten Tieren verringern. Claas Petersen, Referent für Milch beim Bauernverband, betont: „Der beste Schutz für alle Betriebe ist tatsächlich, wenn sie jetzt versuchen, möglichst schnell alle ihre Tiere durchzuimpfen.“
Ratschläge für Tierhalter
Tierhalter werden aufgefordert, ihre Bestände sorgfältig zu beobachten und bei Auffälligkeiten wie Fieber oder Appetitlosigkeit umgehend den Tierarzt sowie das zuständige Veterinäramt zu informieren. Ein speziell eingerichtetes Bürgertelefon des Landwirtschaftsministeriums ist ebenfalls verfügbar, um Fragen zur Blauzungenkrankheit zu beantworten.
Schlussbemerkung zur Lage der Landwirtschaft
Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit wirft ein Licht auf die Verletzlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe in Schleswig-Holstein. Die Region weist über 6.600 Rinderhaltungsbetriebe und 920 Schafhaltungsbetriebe auf. Die Herausforderungen, die sich hier ergeben, sind nicht nur für die betroffenen Landwirte, sondern auch für die gesamte Lebensmittelversorgung der Region entscheidend. In Anbetracht der Situation ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Ärzten und Behörden unerlässlich, um die Gesundheit der Tiere zu schützen und die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein zu bewahren.
– NAG