In Lünen haben Kinobetreiber eine bemerkenswerte Initiative ins Leben gerufen. Anja und Meinolf Thies sowie Lutz Nennmann, die Betreiber mehrerer Kinos in Nordrhein-Westfalen, haben beschlossen, den Film „Schindlers Liste“ kostenlos für Schulen anzubieten. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen, dass kein Schüler die Schule verlässt, ohne diesen bedeutenden Film gesehen zu haben. Die Aufführungen sind für Schulklassen gedacht, die sich zwischen den Weihnachtsferien und den Osterferien 2025 anmelden können.
Diese Initiative wird von einer tiefen Überzeugung getragen. Die Kinobetreiber möchten ein starkes Zeichen setzen, indem sie den Schülern die Möglichkeit bieten, die erschütternde Handlung von „Schindlers Liste“, die auf der wahren Geschichte von Oskar Schindler beruht, hautnah zu erleben. Der Film thematisiert die unvorstellbaren Gräueltaten des Holocaust und die Fähigkeit des Menschen, inmitten von Leid und Unrecht das Gute zu bewahren. „Es geht hier nicht ums Geldverdienen“, betonen die Initiatoren. „Wir wollen etwas zurückgeben und die kulturelle Bedeutung des Films hervorheben.“
Ein ungewöhnliches Filmprojekt
Die Vorführungen werden in den sechs teilnehmenden Kinos stattfinden, darunter Cineworld Lünen, Das Lumen Filmtheater Solingen, Das Lumen Filmtheater Düren sowie Hall of Fame Osnabrück, Kamp-Lintfort und UC Kino Bergen auf Rügen. Die Schulen müssen sich vor dem 29. November 2024 anmelden, um an den regulären Vorführungen, die dienstags und mittwochs über einen Zeitraum von 14 Wochen angeboten werden, teilnehmen zu können. Ein besonderes Highlight wird die Aufführung am 27. Januar 2025 sein, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der gleichzeitig als gesetzlich verankerter Gedenktag in Deutschland gilt.
„Schindlers Liste“ hat in über 30 Jahren mehr als sechs Millionen Zuschauer in Deutschland erreicht und wurde mit sieben Oscars ausgezeichnet, darunter für den „Besten Film“ und „Beste Regie“. Um die Bedeutung der filmischen Auseinandersetzung mit der Geschichte auch den jüngeren Generationen näherzubringen, wird der Eintritt für die Schüler sowie ihre Lehrer kostenlos sein. Die Gastronomie der Kinos bleibt während dieser Vorführungen geschlossen, um den Fokus ganz auf das Filmereignis zu legen, ohne Ablenkungen durch Verzehrwaren.
Die Hoffnung der Kinobetreiber ist, dass junge Menschen durch die eindrucksvolle Darstellung der tragischen Ereignisse des Holocaust ein tieferes Verständnis für die Gefahren von Hass und Intoleranz entwickeln. In einer Zeit, in der solche Themen leider wieder vermehrt gesellschaftliche Relevanz gewinnen, erscheint es umso wichtiger, den Schülern diese besondere filmische Erfahrung zu ermöglichen. „Aktives Handeln, Empathie, Toleranz und die Vermeidung von Vorurteilen sind Werte, die wir fördern möchten“, erläutern die Initiatoren weiter.
Für weitere Informationen und zur Anmeldung können die Schulen die angegebenen Kontaktadressen der Kinos nutzen. Damit beginnt eine wichtige Diskussion, die mit der Kraft des Kinos verstärkt werden soll: Wie haben wir aus der Geschichte zu lernen, um eine bessere Gesellschaft zu gestalten?
