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Sanierungen im Trend: Jeder Vierte investiert in Energieeffizienz

In den letzten 12 Monaten haben trotz hoher Kosten und Herausforderungen rund 25 Prozent der Immobilienbesitzer in Deutschland energetische Sanierungen durchgeführt, um Energiekosten zu senken und den Wert ihrer Immobilien zu steigern, was die Bedeutung der Energieeffizienz in der aktuellen Krise unterstreicht.

Nürnberg (ots)

In einer aktuellen Umfrage von immowelt wird deutlich, dass der Modernisierungstrend unter Immobilienbesitzern in Deutschland floriert. Trotz steigender Baukosten und langer Wartezeiten auf Handwerker haben sich viele Eigentümer entschieden, ihre Gebäude energetisch zu sanieren. Tatsächlich haben 25,1 Prozent der Befragten in den letzten 12 Monaten Renovierungsarbeiten an ihrem Hauptwohnsitz durchgeführt. Bei den Vermietern von Privatimmobilien liegt diese Zahl sogar bei fast 29,7 Prozent.

Piet Derriks, Geschäftsführer von immowelt, erklärt: „Modernisierungen einer Immobilie sind zwar zunächst ein großes finanzielles Investment, aber langfristig zahlen sie sich mehrfach aus.“ Eigentümer profitieren nicht nur vom Werterhalt ihrer Immobilien, sondern auch von reduzierten Betriebskosten, insbesondere durch verbesserte Dämmung oder moderne Heizsysteme.

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Die Antriebsfaktoren der Sanierungen

Der Krieg in der Ukraine hat die Energiepreise für Erdgas, Öl und Strom stark beeinflusst, wodurch viele Hauseigentümer zum Handeln angeregt wurden. 60,6 Prozent der Befragten gaben an, ihre Sanierung vorgenommen zu haben, um Energiekosten zu senken. Weitere Gründe sind die Verbesserung des Komforts in den eigenen vier Wänden (43,8 Prozent) sowie die Wertsteigerung der Immobilie (40,9 Prozent).

Es zeigt sich, dass der eigene Geldbeutel der stärkste Anreiz bleibt, auch wenn politische Vorgaben und das Umweltbewusstsein eine Rolle spielen: Nur 21,5 Prozent der Eigentümer haben wegen staatlicher Vorschriften saniert, und 19,7 Prozent wollten den CO2-Fußabdruck ihrer Immobilie reduzieren.

Die häufigsten durchgeführten Sanierungen

Ein besonders wichtiger Schritt in der energetischen Sanierung ist der Austausch alter Fenster, denn diese sind oft die größten Energiefresser in älteren Gebäuden. Rund 47,1 Prozent der Eigentümer, die in den letzten 12 Monaten sanierten, entschieden sich dafür, Fenster oder Außentüren auszutauschen. Zudem haben 43,4 Prozent der Befragten in neue Heizungsanlagen investiert, während 42,3 Prozent eine verbesserte Dämmung vornehmen ließen.

Außerdem haben 20,4 Prozent der Eigentümer das Dach erneuern lassen. Derartige Maßnahmen sind nicht nur wichtig für die Energieeffizienz, sondern tragen auch zur Wertsteigerung einer Immobilie bei. Eine Studie von immowelt zeigt, dass eine gute Energieklasse den Preis eines Hauses um bis zu 25 Prozent erhöhen kann.

Die Umfrage ergab, dass 67,9 Prozent der Immobilienbesitzer, die Renovierungsarbeiten durchführen ließen, nun eine höhere Energieeffizienzklasse erhalten haben. Allerdings gab ein Fünftel an, nicht zu wissen, ob sich die Energieeffizienzstufe verbessert hat, was darauf hinweist, dass die Dunkelziffer möglicherweise höher ist.

Fast die Hälfte der Eigentümer (47,8 Prozent) suchte bei der Planung und Umsetzung ihrer Sanierungen die Unterstützung eines Fachmanns, zum Beispiel eines Energieberaters. Dies zeigt, dass eine professionelle Beratung in vielen Fällen als sinnvoll erachtet wird, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Für die Umfrage wurden im Mai 2024 insgesamt 2.027 Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland befragt. Es wird deutlich, dass viele Immobilieneigentümer die Herausforderungen des Marktes annehmen und aktiv in die Modernisierung ihrer Gebäude investieren, was sich sowohl in finanzieller als auch in energetischer Hinsicht auszahlen kann.

Engagement für eine nachhaltige Zukunft

Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass das Bewusstsein für energetische Effizienz und nachhaltige Praktiken in Deutschland wächst. Die Bereitschaft zur Investition in energieeffiziente Lösungen zeigt nicht nur individuelle Verantwortung, sondern könnte auch einen Trend hin zu einem umweltfreundlicheren Wohnverhalten widerspiegeln. Angesichts der steigenden Energiekosten und der Risiken des Klimawandels bleibt abzuwarten, welche weiteren Veränderungen in der Bau- und Renovierungslandschaft zu beobachten sein werden.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Fokus

Die Notwendigkeit, energetische Sanierungen durchzuführen, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Kontext der globalen Klimakrise. Die Erhöhung der Energieeffizienz ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch von großer Relevanz. Durch Sanierungsmaßnahmen können Immobilienbesitzer nicht nur ihre Betriebskosten reduzieren, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes leisten. Eine energetische Sanierung bietet nicht nur eine Verbesserung des Wohnkomforts, sondern kann auch den Wert der Immobilie langfristig sichern und steigern.

Statistiken zeigen, dass energetische Sanierungen direkt zu einer gesteigerten Energieeffizienz beitragen. Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) können durch effektive Maßnahmen die Energieeinsparungen bei Wohngebäuden zwischen 30 und 70 Prozent liegen, abhängig vom ursprünglichen Zustand der Immobilie. Außerdem gehen aktuelle Förderprogramme, wie zum Beispiel die von der KfW Bank, Hand in Hand mit diesen Sanierungen, wodurch Frischluft für Investitionen in die grüne Renovierung entsteht (Quelle: dena).

Politische Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten

Um die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien voranzutreiben, gibt es verschiedene politische Initiativen und Förderprogramme, die Eigentümern finanzielle Anreize bieten. Besonders hervorzuheben ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das die energetischen Standards für Neubauten und Bestandsgebäude regelt. Diese Vorschriften zielen darauf ab, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Darüber hinaus wird die Regierung weiterhin Anreize schaffen, um nachhaltige Bau- und Sanierungsprojekte zu unterstützen. Förderungen von bis zu 40 Prozent der Kosten für Sanierungsmaßnahmen sind über das KfW-Programm möglich. Zudem informiert die KfW umfangreich über mögliche Maßnahmen und deren Energieeffizienz sowie über die erforderlichen Energiestandards für Projektanträge (Quelle: KfW).

Marktentwicklung und Trends im Immobiliensektor

Die aktuelle Marktentwicklung im Immobiliensektor zeigt, dass der Trend zu energetischen Sanierungen anhalten wird. Der Druck durch steigende Energiekosten und das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit treiben die Eigentümer zunehmend zu Modernisierungen. Prognosen der Immobilienbranche deuten darauf hin, dass der Markt für energetische Sanierungen in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Veränderung der politischen Rahmenbedingungen und die kontinuierliche Förderung begleiteten diesen Trend und könnten sogar zu einem Boom in der Renovierungswirtschaft führen.

Ein weiterer Aspekt ist der demografische Wandel, der vermehrt barrierefreie und energieeffiziente Wohnlösungen fordert. Dies wird die Branche dazu anregen, innovative Ansätze in der Sanierung und im Neubau zu erforschen und zu implementieren (Quelle: BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen).

– NAG

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