In Treibach, Kärnten, wurde eine umfassende Sanierung des belasteten Grundwassers in Angriff genommen, wobei Regenwasser über Jahrzehnte hinweg Schadstoffe, insbesondere Bor, in den Boden und ins Grundwasser gespült hat. Bis zur Mitte der 1980er Jahre war eine Lagerung von Bor im Freien erlaubt, und das resultierende kontaminierte Wasser erstreckt sich über fünf Kilometer. Katharina Kumerschek von der Treibacher Industrie AG betonte, dass es zu keiner Zeit eine Gefährdung für die Bevölkerung gegeben habe, was von Timo Dörrie vom Umweltbundesamt unterstützt wird. Die Sanierung, die etwa zwei Millionen Euro kosten wird, zielt darauf ab, die Trinkwasserqualität wiederherzustellen und das Wasser multifunktional nutzbar zu machen, wie orf.at berichtete.
Langfristige Auswirkungen und Herausforderungen
Die Maßnahmen sind jedoch nur der Beginn eines langen Prozesses. Die vorhandenen „Sperrbrunnen“, die bereits teilweise in Betrieb sind, sollen das belastete Wasser abpumpen. Timo Dörrie erklärte, dass es mindestens ein Jahrzehnt dauern könnte, bis die Brunnen Trinkwasserqualität erreichen. Die Sanierung des Grundwassers wird sich über Jahrzehnte ziehen, vor allem aufgrund der starken Kontaminierung des Untergrunds, die mehrere Meter tief reicht. Aktuell wird das belastete Wasser zur Kühlung in der Produktion verwendet, jedoch bleibt das Bor im Abwasser und wird wieder in die Gurk, einen Vorfluter, zurückgeführt.
Das Grundwasser selbst hat eine hohe Bedeutung für die Umwelt und wird in Deutschland zu etwa 70 Prozent zur Trinkwasserversorgung verwendet. Der Klimawandel und der steigende Druck durch landwirtschaftliche Bewässerung und industrielle Nutzung verschärfen die Lage zusätzlich, wie im Bericht des Umweltbundesamtes erwähnt wird. Zudem zeigt sich, dass die Überwachung des Grundwassers in Deutschland von zunehmender Bedeutung ist, um die Gefährdungen frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Der Schutz des Grundwassers ist durch das Wasserhaushaltsgesetz verankert, um die wertvolle Ressource auch für die Zukunft zu sichern, wie umweltbundesamt.de verdeutlicht.
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