In Baden-Württemberg stehen ab der 43. Kalenderwoche 2024 umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Gammelshauser Steige an. Das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) hat sich entschieden, die durch Hangrutschungen bedingte Vollsperrung der L 1217 bis voraussichtlich zum 16. Dezember 2024 aufrechtzuerhalten. Erst im Januar 2024 hatten die Arbeiten an vier bereits bekannten Hangrutschungen begonnen, die ursprünglich bis zum Juni 2024 abgeschlossen hätten werden sollen. Jedoch führten Starkregenereignisse im Juni 2024 zu weiteren Rutschungen in dem betroffenen Gebiet, was die Situation erheblich komplizierte.
Vergleichbare Vorfälle zwingen die Verkehrsbehörden zur schnellen Reaktion. Das Vertrauen in die Sicherheit der Fahrbahn ist unter diesen Umständen nicht mehr gesichert, weshalb die Sperrung der L 1217 zwischen dem Abzweig K 1448 nach Auendorf und Gruibingen unumgänglich wurde. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Verkehrsinfrastruktur langfristig stabil zu halten.
Beginn der Bauarbeiten und Maßnahmen
Die bevorstehenden Bauarbeiten sind das Resultat umfangreicher Vorarbeiten. Diese umfassten unter anderem geotechnische Untersuchungen und detaillierte Planungen, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Schritte korrekt durchgeführt werden können. Ab der 43. Kalenderwoche wird eine neue rückverhängte Bohrpfahlwand mit einer Länge von etwa 50 Metern an der L 1217 errichtet. Diese Wand ersetzt eine beschädigte Struktur aus vorherigen Arbeiten und wird mit Bohrpfählen, die bis zu 18 Meter tief reichen, fundamentiert.
Zusätzlich werden innovative Methoden wie das Hydro-Zementations-Verfahren eingesetzt, um ein unterhalb der Straße liegendes Grundstück zu sichern und somit auch den gesamten Straßenkörper zu stabilisieren. Hierbei wird vorhandenes Erd- und Steinematerial mit Zement stabilisiert, um die Tragfähigkeit des Untergrunds zu erhöhen.
Umleitungen und Auswirkungen auf den Nahverkehr
- Die Umleitung für den Verkehr verläuft von Gammelshausen über die K 1446 nach Dürnau, gefolgt von Dürnau nach Bad Boll und schließlich nach Gruibingen über die K 1429 und L 1213. Die Strecke von Gammelshausen nach Auendorf bleibt von der Sperrung unberührt.
- Der Zugang zu bestimmten Orten, wie dem Sattelparkplatz und dem Flugplatz Gruibingen-Nortel, bleibt von Gruibingen aus weiterhin möglich.
Im öffentlichen Nahverkehr sind die Linienbusse der Linie 981 von den Änderungen betroffen. Diese sind gezwungen, zwischen Gammelshausen und Gruibingen Umleitungen zu fahren, was zu Verzögerungen und Änderungen im Fahrplan führt. Während der Umleitungsphase können bestimmte Haltestellen nicht angefahren werden, und die Fahrgäste werden gebeten, sich über Änderungen auf der Website www.vvs.de zu informieren.
Durch die Sanierungsmaßnahmen investiert das Land Baden-Württemberg etwa 1,3 Millionen Euro in die Infrastruktur. Die unerwarteten zusätzlichen Kosten, die durch die jüngsten Hangrutschungen entstanden sind, belaufen sich voraussichtlich auf 1 Million Euro. Das RPS hat sich bei den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern für ihr Verständnis während der Bauarbeiten bedankt.
Für aktuelle Informationen zu Straßenbaustellen in der Region können Interessierte die Website der Straßenverkehrszentrale des Landes Baden-Württemberg besuchen oder die kostenlose App VerkehrsInfo BW nutzen.
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