In Hessen wird heute ein bedeutender Schritt für die politische Landschaft vollzogen: Das «Bündnis Sahra Wagenknecht» (BSW) hat die Gründung seines hessischen Landesverbandes angekündigt. Diese Zusammenkunft der rund 50 Mitglieder findet heute in Wiesbaden statt und ist für 11.00 Uhr angesetzt. Der neue Landesverband wird der elfte seiner Art in Deutschland sein, was die wachsende Bedeutung dieser Bewegung unterstreicht. Die Mitglieder erwarten einen Austausch über die künftigen Schritte und die politische Ausrichtung der Gruppe.
Bei der Sitzung stehen außerdem Wahlen an die Spitze des neuen Landesverbandes an. Für den Vorsitz haben sich Ali Al-Dailami und Oliver Jeschonnek vorgeschlagen, die gemeinsam als Doppelspitze anstreben, die Geschicke des Landesverbandes zu lenken. Al-Dailami, 42 Jahre alt, bringt reichlich Erfahrung aus seiner Zeit in der Linkspartei mit. Er trat zuletzt im Herbst aus dieser aus und war zuvor von 2013 bis 2021 Vorsitzender des Kreisverbandes Gießen der Linken.
Die Kandidaten im Detail
Oliver Jeschonnek, der zweite angehende Vorsitzende, ist 48 Jahre alt und leitet ein mittelständisches Beratungsunternehmen. Trotz der bekannten Namen in der Politik wird Parteigründerin Sahra Wagenknecht derweil nicht erwartet, was Fragen zu ihrer Präsenz und Unterstützung aufwirft.
Die Hintergründe für die Neugründung sind bemerkenswert, insbesondere im Hinblick auf die jüngste Landtagswahl in Hessen. Hier scheiterte die Linkspartei im Oktober 2023 nach 15 Jahren im Parlament mit nur 3,1 Prozent der Stimmen, was einen Rückgang von 3,2 Prozent im Vergleich zu den vorherigen Wahlen ergibt. Diese Wahlniederlage hat deutlich gemacht, dass es für linke Kräfte in der Region einen Bedarf an frischen Impulsen gibt. Die Gründung eines neuen Landesverbandes könnte daher als Antwort auf diese Herausforderungen interpretiert werden.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, wie sich das Bündnis auf die kommenden politischen Auseinandersetzungen vorbereiten wird. Die Mitglieder erwarten, dass dieser neue Landesverband nicht nur eine gewerkschaftliche Stimme im Land Hessen sein wird, sondern auch eine Plattform bietet, um progressive Themen zu fördern und mit den Wählern zu kommunizieren. Diese Dynamik könnte als Katalysator für eine neue Linke dienen, die versucht, verlorene Wähler zurückzugewinnen.
Weitere Informationen zur Gründung und den Hintergründen sind auf www.faz.net erhältlich.