Im Zwickauer August-Horch-Museum wird am kommenden Samstag die neue Spielzeit eingeläutet – und das auf ganz besondere Art und Weise. An diesem Abend wird ein interaktives Theaterstück aufgeführt, das das Publikum auf eine spannende Zeitreise durch die sächsische Automobilgeschichte führt. Diese innovative Aufführung trägt den Titel „Zurück in die Zukunft – Der Fall der vier Ringe“ und verspricht nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine direkte Beteiligung der Zuschauer.
Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange. Im Foyer des Museums herrscht eine aufgeregte Stimmung, und die Proben mit einem Testpublikum zeigen klar: Hier wird etwas Einzigartiges geschaffen. Durch die Verbindung von Theater und einem Game-Element werden die Besucher in verschiedene Räume des Museums geführt, wo sie Aufgaben lösen und Punkte sammeln müssen. Die Idee, Publikum in die Handlung einzubeziehen, beziehungsweise es aktiv daran teilnehmen zu lassen, steht dabei im Mittelpunkt.
Die spannende Thematik der Automobilgeschichte
Der Titel der Produktion spielt mit dem bekannten Hollywood-Film, während „Der Fall der vier Ringe“ auf die historische Bedeutung der Autounion hinweist. Diese blieb nicht nur für die damalige Automobilindustrie relevant, sondern hat auch einen tiefen Einfluss auf das heutige Verständnis von Automobilgeschichte. Im Jahr 1932 fusionierten vier Unternehmen – Audi, Horch, Wanderer und DKW –, die damals in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckten, und bildeten die Autounion.
Bei den Proben zeigte sich, dass das Stück nicht nur lehrreich ist, sondern auch lebendig präsentiert wird. Unter Leitung von Ralf Kasteleiner, dem Designer und Regisseur des Theater-Games, werden die Testergebnisse jüngst mit dem Publikum besprochen. „Das Publikum war spielerisch sehr engagiert dabei, ihre eigene Geschichte auf den besten Stand zu bringen“, äußerte Kasteleiner begeistert, was die Relevanz dieser Art von Theater unterstreicht.
Kreatives Geschichtenerzählen
Das interaktive Element ermöglicht es den Teilnehmern, in die Geschichte einzutauchen und sie aktiv mitzugestalten. So wird das Ziel, den Trabant P 603 zu einem Erfolg zu machen, zu einer Herausforderung, die die Zuschauer nicht nur verfolgen, sondern auch beeinflussen können. Diese Einbindung vermittelt ein Gefühl der Verantwortung und Entscheidungsfreiheit, das in traditionellen Theateraufführungen oft fehlt.
Von der ersten Begegnung im Vorzimmer von August Horch bis hin zu den verschiedenen Briefings mit bedeutenden historischen Figuren wie Richard Bruhn und dem kommunistischen Wirtschaftsminister Fritz Selbmann – die Zuschauer werden ständig zum Mitmachen und Aufpassen angeregt. Für jede richtige Antwort und wertvolle Information können Punkte gesammelt werden, die im späteren Verlauf von großer Bedeutung sind.
Der kreative Ansatz des Theaterstücks eröffnet neue Perspektiven für das Erzählen von Geschichten und das Verständnis der Vergangenheit. Mit jedem Schritt durch die Ausstellungsräume und jeder Interaktion mit den Schauspielern wird die automobile Geschichte nicht nur erzählt, sondern durch die eigenen Entscheidungen der Teilnehmer lebendig gemacht. Die Verbindung von Unterhaltung, Bildung und historischer Relevanz schafft ein einmaliges Erlebnis, das sowohl für Automobilenthusiasten als auch für Theaterliebhaber spannend ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Zwickauer Theater mit diesem interaktiven Stück einen mutigen Schritt wagt, um Kunst und Geschichte auf frische Weise zu vereinen. Zuschauer dürfen gespannt sein, ob die Premiere hält, was die Proben versprechen und ob das Theater einen neuen Standard für die Verbindung von Ambiente, Geschichte und Unterhaltung setzen kann.
– NAG