Mayrhofen. In den Zillertaler Alpen gab es kürzlich einen beeindruckenden Geburtstag. Die Plauener Hütte, auf 2.364 Metern Höhe gelegen, feierte ihr 125-jähriges Bestehen. Trotz des ausgezeichneten Wetters am Festtag, sorgte ein plötzlicher Wintereinbruch für Unsicherheit bezüglich des Schlafgastrekords, der zuletzt mit 2.158 Übernachtungen zum 31. August verzeichnet wurde. Der Rekord in der Saison 1988 lag bei 2.368 Übernachtungen. Hüttenwart Jens Winkelmann betonte, dass Massentourismus nie das Ziel der Hütte war und dies auch so bleiben soll.
Die Feierlichkeiten umfassten eine besondere Bergmesse, bei der das neue Gipfelkreuz geweiht wurde. Vor Ort war nicht nur der Hüttenwart, sondern auch Pfarrer Martin Kochalski von der Herz-Jesu-Gemeinde Plauen. Musikalisch begleitet wurde der feierliche Anlass von den Brandberger Bläsern und dem Bürgermeister von Brandberg, Heinz Ebenbichler. Das Feiern in solch einer Höhe, die durch das Fehlen von Seilbahnen und Liften eine körperliche Herausforderung darstellt, verlieh dem Ereignis einen besonderen Charakter.
Beeindruckende Gemeinschaftsleistung
Die Segnung des neuen Gipfelkreuzes, das am Hausberg Rinbachköpfl (2.690 Meter) errichtet wurde, war ein bewegender Moment, nicht nur für die Anwesenden, sondern auch für die Gemeinschaft der Plauener. Bürgermeister Tobias Kämpf und Paul Steger, der Vorsitzende des Österreichischen Alpenvereins – Sektion Zillertal, reihte sich gemeinsam mit zahlreichen Gratulanten in die Gruppe ein, um das Kreuz nach oben zu bringen. Besondere Herausforderungen wurden gemeinsam überwunden, und der Teamgeist wurde besonders gewürdigt, wie Ernst Schick, Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins, anmerkte.
Während der Feierlichkeiten wurden auch Spenden übergeben. Die Organisation „Sternquell hilft“ sowie das Unternehmen Ladenbau Fuhrmann + Ketzel trugen jeweils 500 Euro zur Erhaltung der Hütte bei. Der Hüttenabend, der mit traditionellen Zillertaler Klängen der Musikgruppe „Kreuzfidel“ endete, machte den Tag perfekt und bot eine willkommene Gemütlichkeit.
Der historische Hintergrund der Hütte wurde unter der Aufsicht des Historikers Michael Frotscher dokumentiert, der viel Applaus für seine Erzählungen erhielt. Die Atmosphäre des Wochenendes wurde als ergreifend und voller Freude beschrieben, was wohl auch an der Einweihung der neuen Sperkenstube der DAV-Sektion lag.
Aussichten und zukünftige Entwicklungen
Der Wintereinbruch könnte der Plauener Hütte neue Chancen bieten, einen Schlafgastrekord zu erzielen. Sollte die Saison, die am 6. Oktober endet, stabil bleiben und die Buchungen weiterhin steigen, könnte der Rekord von 1988 in den nächsten Wochen in Reichweite rücken. Interesse an einem Besuch der Plauener Hütte ist stets vorhanden, nicht nur wegen der atemberaubenden Natur, sondern auch wegen der vielen Aktivitäten, die in und um die Hütte angeboten werden. Weitere Informationen sind auf der Website www.plauener-huette.at zu finden.