In Zwickau kam es am Sonntag zu einem explosiven Vorfall während einer „Antifaschistischen Gedenkdemonstration“ für die Opfer des NSU. Die Demonstration, die durch die Innenstadt zog, wurde von rund 200 Teilnehmern besucht, während etwa 100 Polizeibeamte zur Sicherung des Events im Einsatz waren. Doch die friedliche Erinnerung verwandelte sich schnell in ein Chaos, als ein 26-jähriger Mann, der als Medienaktivist der rechten Szene zugeordnet wird, in eine Auseinandersetzung verwickelt wurde.
Die Situation eskalierte, als Teilnehmer sich mit dem Mann solidarisieren wollten, was zu Rangeleien führte. Die Polizei sah sich gezwungen, Pfefferspray einzusetzen, um die Kontrolle zurückzugewinnen. In der Folge wurden mehrere Anzeigen erstattet: Gegen den 26-Jährigen wegen Körperverletzung und gegen einen 20-Jährigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Ein 33-Jähriger, der einen laufenden Polizeieinsatz störte, wurde ebenfalls angezeigt, nachdem er einen Polizisten verletzt hatte.
Polizei greift auf Pfefferspray zurück
Die Demonstration war eine Mahnung an die schrecklichen Verbrechen des NSU, einer rechtsextremen Terrorzelle, die zwischen 2000 und 2007 mehrere Morde an Menschen mit türkischen Wurzeln verübt hatte. Der Fall wurde 2011 aufgedeckt, als die Leichen von Uwe Bönhardt und Uwe Mundlos in einem brennenden Wohnmobil gefunden wurden. Beate Zschäpe, die Komplizin, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem sie als Mittäterin identifiziert wurde.
Die Ereignisse in Zwickau sind ein weiteres Beispiel für die Spannungen, die bei solchen Gedenkveranstaltungen auftreten können, und zeigen die anhaltenden Konflikte zwischen verschiedenen politischen Gruppen in Deutschland.