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Die wirtschaftliche Lage im Landkreis Meißen zeigt sich derzeit als stabil, obwohl Handwerker insbesondere im Baugewerbe von einer schlechten Auftragslage berichten. Hohe Energiepreise stellen ein zentrales Problem für die Industrie dar. Jüngst kam es bei der Feralpi zu einem Produktionsstillstand, was die Problematik der Energieabhängigkeit unterstreicht. Es gibt Forderungen nach einer Korrektur in der deutschen Energiepolitik, da die alleinige Abhängigkeit von erneuerbaren Energien als unzureichend erachtet wird. Die Ansiedlung des Halbleiterunternehmens TSMC in Dresden-Nord könnte potenziell Auswirkungen auf den Landkreis haben, doch noch läuft eine Untersuchung darüber, wie sich der Landkreis in die Region um Dresden einbringen kann. In diesem Kontext ist auch der Wunsch nach mehr Offenheit und Zusammenarbeit zwischen den Städten zu vermerken.
Die Pulverfabrik in Großenhain ist nicht mehr von Bedeutung, während das Gewerbegebiet ungenutzt bleibt. Hohe Investitionen sind in die Sanierung von Altlasten und die Erschließung des Gewerbegebiets geflossen, wobei die Verantwortung hierfür beim Freistaat liegt. Die Wirtschaftsförderung konzentriert sich momentan auf die Bestandspflege, während Neuan siedlungen weniger im Fokus stehen. Ein geplantes Welcome-Center für Fachkräfte soll zudem das Ansiedeln von Personal fördern. Der Landkreis hat in den Kulturraum insgesamt 7,5 Millionen Euro investiert, wobei 3,1 Millionen Euro an die Elblandphilharmonie gehen.
Herausforderungen und Entwicklungen in der Industrie
Die sächsische Halbleiterindustrie, die unter dem Namen "Silicon Saxony" bekannt ist, blickt positiv auf das Jahr 2024 zurück. Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Branchenverbands, bezeichnete 2024 als erfolgreich, insbesondere durch den Spatenstich für die neue TSMC-Chipfabrik in Dresden und die endgültige Fördermittelbewilligung. Der Bau der Infineon-Fabrik in Dresden verläuft planmäßig und Unternehmen wie Bosch, X-Fab und Jenoptik investieren weiterhin in den Standort. Trotz der vorübergehenden Verschiebung des Fabrikbaus von Intel in Magdeburg zeigt sich der Verband optimistisch hinsichtlich weiterer Projects in Sachsen. Diese positive Entwicklung wird durch Berichte der DNN vom 26. Dezember 2023 sowie der ZEIT vom 4. Januar 2025 unterstützt, die den anhaltenden Optimismus in der Branche bestätigen.
Wichtige Herausforderungen bleiben jedoch, darunter hohe Energiepreise, der Bürokratieabbau und der Fachkräftemangel. Der Verband hebt die Bedeutung einer soliden Infrastruktur hervor, um weiteres Wachstum und neue Ansiedlungen zu ermöglichen. Die geplante Ansiedlung von ESMC, einem Joint Venture von TSMC, Bosch, Infineon und NXP, wird voraussichtlich zusätzliche Zulieferer nach Sachsen bringen. Beim Branchentreffen "Silicon Saxony Day" äußerte Dirk Röhrborn, Vorstandsvorsitzender von Silicon Saxony, seinen Optimismus und erwartet, dass immer mehr Unternehmen vom starken Forschungs- und Produktionsumfeld in Sachsen profitieren wollen.
Mittelfristig wird weiteres Wachstum in der Branche prognostiziert; bis 2030 könnte die Mitarbeiterzahl im Silicon Saxony auf über 100.000 steigen. Im Jahr 2023 lag die Zahl der Beschäftigten bereits bei 81.000, was einem Zuwachs von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie auch auf silicon-saxony.de nachzulesen ist.
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