Die sächsischen Theater kämpfen ums Überleben: Das Theater Plauen-Zwickau steht kurz vor der Insolvenz. Geschäftsführerin Sandra Kaiser erklärt, dass „das Minimum erreicht ist“. Die Fusion des Theaters aus dem Jahr 2000 wollte man nicht aufgeben, doch nun drohen maßgebliche Einschränkungen im Angebot. Damit ist das Haus nicht allein. Der sächsische Bühnenverein berichtet, dass neben Plauen auch Theater in Freiberg-Döbeln, Annaberg-Buchholz, Bautzen, Görlitz-Zittau und die Sächsische Philharmonie auf der Kippe stehen. Die Hauptursache sind nicht nur steigende Energiekosten, sondern vor allem die erhöhten Personalkosten, die durch regelmäßige Tarifsteigerungen unabsehbare Belastungen verursachen. Wie MDR berichtete, haben die Theaterleiter zwar feste Finanzierungskontingente, aber diese decken die tatsächlichen Mehrkosten nicht.
Gefahr für die sächsische Kulturlandschaft
Der neue Vorsitzende des Bühnenvereins, Daniel Morgenroth, fordert Änderungen am Kulturraumgesetz. Er kritisiert, dass die Fördermittel stagnieren und keine dynamische Anpassung erfolgt, was die Theater in eine noch prekärere Lage bringt. Für die Kulturförderung in Sachsen werden jährlich 104,7 Millionen Euro bereitgestellt, was eine Verbesserung der Einkünfte für Theater und Orchester ermöglichen soll, wie kulturland.sachsen.de schilderte. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die gesetzlichen Anpassungen rechtzeitig genug kommen, um die bedrohten Einrichtungen zu retten. Eine Reform des Kulturraumgesetzes ist für 2025 geplant, äußere Stimmen vermuten jedoch, dass diese zu spät kommt, um die betroffenen Theater zu unterstützen.
Die Gastronomie ist in Aufführungshäusern von zentraler Bedeutung und der finanzielle Druck auf die Theater wird immer größer. In Görlitz beispielsweise hat der Landkreis keine Mittel mehr zur Verfügung. Das Teil des Haushalts, welches zum Kulturraummittelverteilungsgesetz gehört, muss im kommenden Jahr evaluiert werden, um die zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen. Der Koalitionsvertrag bietet Hoffnung auf mehr Unterstützung, doch konkrete Maßnahmen sind bis jetzt unklar, und die Theater genießen aktuell wenig Planungssicherheit. Die Zeit drängt: 2025 könnte für viele sächsische Theater eine entscheidende Jahreswende werden.
Der fortwährende Druck auf die Kulturszene in Sachsen verlangt nach dringenden, nachhaltigen Lösungen, um die Vielfalt und den Reichtum der sächsischen Theaterlandschaft zu bewahren. Der Bühnenverein warnt: „Sonst ist nicht sichergestellt, dass die Mittel dort ankommen“, wenn nicht bald konsequente Maßnahmen ergriffen werden.
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