In einem schockierenden Vorfall wurden Anfang Oktober in Zeitz, Sachsen-Anhalt, zehn Stolpersteine herausgerissen und gestohlen. Diese Gedenksteine, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, werden nun am 28. November wieder eingesetzt. Der Burgenlandkreis hat sich in einer Vereinbarung mit der Stadtverwaltung und der Initiative Stolpersteine für Zeitz auf die Wiederherstellung geeinigt.
Die Gedenkzeremonie wird von Landrat Götz Ulrich, Oberbürgermeister Christian Thieme (beide CDU) und Vertretern der Initiative Stolpersteine für Zeitz begleitet. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an diesem bedeutsamen Ereignis teilzunehmen und den Opfern Respekt zu zollen.
Finanzielle Unterstützung und Kontroversen
Nach dem Diebstahl wurde ein Spendenkonto eingerichtet, um die Wiederherstellung der Stolpersteine zu finanzieren. Über 50.000 Euro wurden gesammelt, was weit über dem ursprünglichen Bedarf liegt. Ursprünglich sollte das überschüssige Geld dem Simon Rau Zentrum in Weißenfels zugutekommen. Enrico Kabisch, Vorstandsvorsitzender des Zentrums, äußerte jedoch Bedenken über die Verwendung der Gelder, da von einer Jury zur Verteilung der Spenden nicht die Rede war.
Die Situation ist angespannt, da es im Burgenlandkreis nur wenige Vereine gibt, die sich mit dem Gedenken an jüdische Opfer des Nationalsozialismus befassen. Kabisch betont, dass die Initiative Stolpersteine Zeitz zuletzt 2012 aktiv war und dass die meisten Veranstaltungen gegen Antisemitismus von externen Gruppen organisiert werden. Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat seit 1996 Stolpersteine an Orten verlegt, an denen NS-Opfer lebten oder wirkten, und zeigt damit die fortwährende Bedeutung dieser Gedenksteine.
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