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Schichtwechsel in Leipzig: Frisörin und Werkstatt-Mitarbeiter im Austausch!

In Leipzig fand ein spannender Aktionstag unter dem Motto „Schichtwechsel“ statt, der Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit gab, einander in ihren Arbeitswelt kennenzulernen. Ziel dieses Projekts ist es, Vorurteile abzubauen und das Verständnis füreinander zu fördern. Dazu haben Arbeitnehmer aus verschiedenen Einrichtungen, darunter die Lebenshilfe-Werkstatt, ihre Arbeitsplätze getauscht.

Ein Beispiel ist die Haarstylistin Julia, die normalerweise in einem Frisörsalon im Leipziger Süden arbeitet. An diesem Donnerstag half sie in der Lebenshilfe-Werkstatt beim Etikettieren von Reinigungsmittelflaschen, eine Aufgabe, die normalerweise von Olaf, einem Mitarbeiter der Werkstatt, erledigt wird. Julia, die selbst einen Sohn mit Behinderung hat, zeigte sich begeistert von der Initiative: „Ich finde das Projekt super gut und hatte auch Lust, mal reinzuschnuppern“, erklärte sie im Gespräch mit MDR SACHSEN. Ihre Neugier auf die Werkstattarbeit und die Erfahrungen der Mitarbeiter dort motivierten sie, an dieser Aktion teilzunehmen.

Positive Erfahrungen und gegenseitige Offenheit

Julias Arbeitstag in der Werkstatt war durchweg positiv. „Die Menschen sind sehr offen. Wir sind ganz herzlich aufgenommen worden und es ist ein schönes Arbeitsklima“, sagte sie. Und auch der Austausch in umgekehrter Richtung - eine Mitarbeiterin aus der Werkstatt besuchte ihren Frisörsalon - wurde von Julia als bereichernd beschrieben. „Kathrin hat Dinge von alleine gesehen, die Praktikanten ohne Einschränkungen manchmal nicht sehen“, merkte Julia an und hob damit den wertvollen Blickwinkel der Menschen mit Behinderung hervor.

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Der Werkstattleiter Erik Simchen, der die Lebenshilfe-Werkstatt seit sechs Jahren leitet, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf des Projekts. „Bis jetzt ist es durchweg positiv. Die Tauschpartner kommen gut mit den Beschäftigten in Kontakt und die Beschäftigten sind natürlich auch interessiert, finden das spannend und stellen viele Fragen“, berichtete er erfreut. Solche interaktiven Elemente des Projekts scheinen nicht nur das Bewusstsein für die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen zu schärfen, sondern vertiefen auch das Interesse an einer möglichen Zusammenarbeit in der Zukunft.

Ein weiterer positiver Aspekt des „Schichtwechsels“ ist die mögliche Überwindung von Vorbehalten, die Unternehmen gegenüber der Einstellung von Menschen mit Behinderungen haben könnten. Erik Simchen ist der Meinung, dass der aktuelle Fachkräftemangel viele Unternehmen dazu anregt, offener für das Thema zu sein. „Es braucht einfach Menschen, die irgendwo mit anpacken“, betonte er und eröffnet damit die Diskussion um die Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt, besonders in Zeiten des Arbeitskräftemangels.

Bei der Lebenshilfe-Werkstatt waren an diesem Aktionstag neben Julia auch Tauschpartner von bedeutenden Unternehmen wie BMW Leipzig, dem Entsorgerfachbetrieb GfA Süd, Fielmann am Markt und dem städtischen Altenpflegeheim „Goldener Herbst“ beteiligt. Diese vielfältigen Mitwirkenden ermöglichen den Mitarbeitenden der Werkstatt einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Facetten des Arbeitslebens, wie sie täglich in diesen Institutionen erlebt werden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Projekt „Schichtwechsel“ ein wichtiger Schritt ist, um Barrieren abzubauen und die wertvollen Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen sichtbar zu machen. Die gemachten Erfahrungen zeigen, dass durch Austausch und Interaktion nicht nur Vorurteile abgebaut, sondern auch neue Perspektiven eröffnet werden können. Der Erfolg dieser Initiative könnte möglicherweise auch andere Städte und Unternehmen inspirieren, ähnliche Programme ins Leben zu rufen, um die Inklusion von Menschen mit Behinderung weiter voranzutreiben. Mehr Details über das Projekt finden Sie bei www.mdr.de.


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