In Bautzen wird ein bedeutendes Projekt umgesetzt, das die historische Huskaren-Kaserne in eine moderne Finanzamtsstelle transformieren soll. Die Bauarbeiten, die bereits im Juni 2023 begonnen haben, zielen darauf ab, die bis zu 200 Fenster im Hauptgebäude zu erneuern und notwendige Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Der Projektleiter Gerald Lukas schildert, dass die Arbeiten planmäßig verlaufen und die Gerüste voraussichtlich bis Ende des Jahres fallen werden.
Die Entscheidung zur Neugestaltung des Standorts kam nach einer umfassenden Neubewertung der Behördenstandorte durch die sächsische Staatsregierung im Jahr 2011. Ursprünglich sollten die Finanzämter von Bautzen und Hoyerswerda hier zusammengeführt werden, jedoch verzögerte eine politische Wende das Vorhaben. „Nach 2016/17 sind wir deshalb nochmal in eine Neuplanung gegangen“, erklärt Jaroslaw Golaszewski vom Sächsischen Immobilien- und Baumanagement.
Geplante Inbetriebnahme des Finanzamts
Ab dem Anfang des Jahres 2017 sollen die Mitarbeiter des Bautzener Finanzamts in die umgebaute Kaserne einziehen. Aktuell arbeiten sie noch in der Semper-Kaserne, einem anderen Standort. Der Umzug ist Teil einer landesweiten Strategie zur Zentralisierung von Behörden, die es der Staatsregierung ermöglicht, effizientere Verwaltungsstrukturen zu schaffen und gleichzeitig historische Gebäude sinnvoll zu nutzen.
Die Husarenkaserne, ursprünglich zwischen 1906 und 1910 für ein sächsisches Husarenregiment erbaut, hatte vielfältige Nutzungen seit ihrer Errichtung. Nach dem Ersten Weltkrieg diente sie als Lazarett und wurde später von verschiedenen staatlichen Institutionen genutzt. Dies zeigt die wechselvolle Geschichte des Bauwerks, die bis heute berücksichtigt wird, wobei der Denkmalschutz eine Schlüsselrolle spielt.
Vielseitige Nutzung des Areals
Das gesamte Areal der ehemaligen Garnison hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es ein Stützpunkt der sowjetischen Truppen sowie der Volkspolizei und später der Luftstreitkräfte der NVA. Heute beherbergt es nicht nur das zukünftige Finanzamt, sondern auch andere Behörden wie die Polizei und das Landesamt für Straßenbau und Verkehr.
Die Umgestaltung des Areals wird auch die Büroeinrichtungen anderer Behörden betreffen, die derzeit noch Miete in privaten Immobilien zahlen. Golaszewski hebt hervor, dass eine Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit durchgeführt wird, um mögliche Standorte für diese Behörden festzulegen. Dabei stehen unter anderem die noch ungenutzten Gebäude auf dem Husarenkaserne-Areal im Fokus.
Zusätzlich wird die neue Empfangs- und Informationsstelle im Eingangsbereich vorbereitet, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die vollständige Übergabe der sanierten Räumlichkeiten wird erst im Sommer 2026 erwartet, das Finanzamt wird voraussichtlich Ende 2026 oder Anfang 2027 den Betrieb aufnehmen. Laut Golaszewski läuft das Projekt gut im Zeit- und Kostenrahmen, was die Verantwortlichen optimistisch stimmt, dass das Gebäude bald wieder einen lebenswichtigen Zweck erfüllen kann.
Die gesamte Initiative zeigt, wie historische Gebäude modernisiert werden können, ohne die Vergangenheit außer Acht zu lassen. In Bautzen wird ein spannender Schritt in eine Zukunft gemacht, die sowohl die historische Architektur bewahrt als auch moderne Dienstleistungen bereitstellt, und dabei den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht wird. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem aktuellen Artikel auf www.saechsische.de.