SachsenSachsen-Anhalt

Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt: Notfall-Versorgung unter Druck!

Rettungsdienst in Sachsen-Anhalt steht im Fokus: Innenministerin Zieschang fordert dringende Verbesserungen zur Einhaltung der 12-Minuten-Vorgabe, während neue Pilotprojekte und die Überprüfung der Luftrettung die Zukunft der Notfallversorgung entscheidend beeinflussen könnten!

In Sachsen-Anhalt stehen die Strukturen des Rettungsdienstes auf dem Prüfstand. Es wurde erkannt, dass in Notfällen jede Sekunde zählt, weshalb eine Überprüfung der Rettungsfahrzeuge und Helikopter an strategisch wichtigen Orten dringend notwendig ist. Die Initiativen zur Verbesserung des Systems sind bereits im Gange, wobei der Fokus auf der Notarztversorgung und der Luftrettung liegt.

Die AOK Sachsen-Anhalt hat angekündigt, dass im September ein umfassendes Gutachten zur Situation des Rettungsdienstes in Auftrag gegeben werden soll. Das Ministerium für Inneres, sowie verschiedene Krankenkassen befürworten diese gründliche Analyse. Laut dem Verband der Ersatzkassen könnten durch die Optimierung der Notarztstandorte nicht nur Kosten gespart werden, sondern auch die Effizienz gesteigert werden. Klaus Holst, Leiter der Landesvertretung, betonte, dass viele Notarztstandorte momentan nur gering ausgelastet sind.

Unerreichte Zielvorgaben und aktuelle Herausforderungen

Ein zentrales Anliegen ist es, die gesetzliche Vorgabe zu erfüllen, dass Rettungswagen in 95 Prozent der Fälle innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort sind. Bisher wurde dieses Ziel jedoch noch nie in einem der Landkreise erreicht. Innenministerin Tamara Zieschang erklärte, dass eine Verlängerung der Hilfsfristen nicht infrage komme. Ihre Absicht ist es, den Rettungsdienst zukunftssicher zu gestalten und flächendeckend zu verbessern.

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Um die Herausforderungen im Rettungsdienst zu bewältigen, hat das Land bereits mehrere Pilotprojekte gestartet. In den Landkreisen Wittenberg und Burgenlandkreis wurden spezielle Gemeindenotfallsanitäter eingesetzt, die besonders geschult sind, um Patienten vor Ort zu behandeln, ohne sie immer ins Krankenhaus bringen zu müssen. Dieses Konzept soll den Druck auf den Rettungsdienst verringern, und erste Auswertungen dieser Maßnahmen stehen bald an.

Darüber hinaus wird ab Oktober das Telenotarzt-Programm in Halle, dem Saalekreis und im Landkreis Mansfeld-Südharz in Betrieb genommen. Hierbei wird der Notarzt virtuell zugeschaltet, um das Rettungspersonal vor Ort in Echtzeit zu unterstützen. Dieser Ansatz könnte dazu beitragen, Einsätze effizienter zu gestalten und schneller auf die Bedürfnisse der Patienten zu reagieren.

Überlegungen zur Luftrettung

Ein weiterer Aspekt der Evaluation betrifft die Luftrettung. Es wird intensiv geprüft, ob in Sachsen-Anhalt ein zusätzlicher Hubschrauber erforderlich ist. Hintergrund sind Empfehlungen aus einem vorherigen Gutachten zur Krankenhauslandschaft, die festgestellt haben, dass eine verbesserte Luftrettung, insbesondere in schwerwiegenden und zeitkritischen Fällen, wünschenswert wäre. Aktuell stehen in Sachsen-Anhalt drei Rettungshubschrauber zur Verfügung, wobei jeden Einsatz in den Städten Magdeburg und Landsberg realisiert wird.

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Die Krankenkassen zeigen sich grundsätzlich offen für die Möglichkeit eines neuen Helikopters, wollen jedoch die Effizienz der bestehenden Luftrettungsdienste nicht aus den Augen verlieren. Insbesondere Barmer-Landeschef Axel Wiedemann merkte an, dass eine Eröffnung neuer Luftrettungsstandorte dazu führen könnte, dass weniger geforderte Rettungsdienste aufgegeben werden müssten.

Die AOK wies darauf hin, dass die vorhandene Infrastruktur der Notfallversorgung genug Stabilität aufweise, um die Bevölkerung ausreichend abzusichern. Die gegenwärtigen Helikopter können 97 bis 100 Prozent der Bevölkerung innerhalb von maximal 15 Minuten erreichen. Diese Zusammenarbeit in der Luftrettung könnte auch über die Grenzen von Sachsen-Anhalt hinaus mit Niedersachsen und Brandenburg koordiniert werden, um eine noch breitere Abdeckung sicherzustellen.

Die bevorstehenden Maßnahmen und Änderungen im Rettungsdienst sind von zentraler Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt. Durch die umfassende Betrachtung der Gegebenheiten und die geplanten Verbesserungen zeigt das Land ein klares Bekenntnis zur Stärkung des Gesundheitswesens und der Notfallversorgung.

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