Kiel. Ein bedeutender strategischer Wechsel findet in der Justizvollzugsanstalt Kiel statt: Simone Königs wird die neue Leiterin und folgt damit dem langjährigen Anstaltsleiter Bernd Gludau, der nach über fünf Jahren im Dienst in den Ruhestand geht. Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) bezeichnete Königs als „hoch qualifizierte und tatkräftige Juristin“ und lobte sie bei der offiziellen Amtseinführung.
Die 42-jährige Königs, die in Kiel geboren wurde, hat Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel studiert. Nach ihrem zweiten Staatsexamen begann sie ihre Laufbahn zunächst im sächsischen Landesdienst. Dort wurde sie bereits im Juni 2011 zur Vollzugsleiterin und stellvertretenden Anstaltsleiterin in der JVA Zwickau ernannt. Ihre Karriere führte sie weiter zur Vollzugsabteilung des sächsischen Justizministeriums und schließlich zur Staatsanwaltschaft Chemnitz, bevor sie eine ähnliche Position an der JVA Waldheim einnahm.
Vielseitige Karriere in der Justiz
Im Jahr 2018 kehrte Königs nach Schleswig-Holstein zurück und übernahm die Verantwortung für die JVA Neumünster. Dort sammelte sie wertvolle Erfahrungen, bevor sie im schleswig-holsteinischen Justizministerium tätig war. Ihre Rückkehr zur JVA Kiel stellt für sie nun eine spannende Herausforderung dar, auf die sie sich freut. „Ich will die JVA Kiel weiterentwickeln und gestalten“, erklärte sie.
Eine der wesentlichen Herausforderungen, die sie erwartet, ist die Digitalisierung, ein Thema von zunehmender Relevanz in der heutigen Gesellschaft. Auch der Umgang mit psychisch auffälligen Gefangenen ist eine bedeutende Thematik, die die Mitarbeitenden im Gefängnis vor neue Hürden stellt. Königs betont die Notwendigkeit, innovative Lösungen in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten des Justizvollzugs zu finden. „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben jeden Tag ihr Bestes, um die Sicherheit der Allgemeinheit zu gewährleisten und die Resozialisierung der Gefangenen zu fördern“, sagt sie.
Königs legt zudem Wert auf Behandlungsangebote für die Gefangenen, da diese für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft entscheidend sind. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines aktuellen Berichts der Gewerkschaft der Polizei, der eine „mangelhafte Gesundheitsversorgung“ in den Justizvollzugsanstalten festgestellt hat. Auch die Gesundheit der Angestellten wird für die neue Leiterin von Bedeutung sein, da die Arbeit mit Gefangenen anspruchsvoll und herausfordernd ist. „Ich will die Arbeit meiner Teams unterstützen und ihre Belange ernst nehmen“, versprach Königs.
Diese strategischen Ansätze zeigen, dass Simone Königs nicht nur eine Veränderung an der Spitze der JVA Kiel herbeiführen möchte, sondern auch ein umfassendes Konzept zur Verbesserung der Bedingungen sowohl für Inhaftierte als auch für Mitarbeitende anstrebt. Ihre umfassende Erfahrung in verschiedenen Funktionen im Justizauftrag wird sicherlich eine wertvolle Ressource für ihre neue Rolle sein, und es bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen sich in den kommenden Monaten zeigen werden. Weitere Informationen zu diesem Wechsel und der neuen Leitung finden sich in einem Bericht auf www.kn-online.de.
KN