Mittelsachsen. In einem gewaltigen Millionenprojekt hat Sachsen die Seuchenschutz-Barrieren gegen die gefürchtete afrikanische Schweinepest (ASP) errichtet. Das Sächsische Sozialministerium hat auf eine Anfrage der DAZ bestätigt, dass allein für den Landkreis Mittelsachsen satte 2,1 Millionen Euro für den Auf- und Abbau der Zäune bereitgestellt wurden. Diese Zäune sollten das Schwarzwild eindämmen und somit die Ausbreitung der ASP verhindern.
Im Landkreis Mittelsachsen wurden fast 50 Kilometer ASP-Wildschutzzaun errichtet, während das Landratsamt sogar von 60 Kilometern spricht. Wo die Differenz von zehn Kilometern bleibt, bleibt unklar. Der Zaunbau wurde erst vor etwas mehr als einem Jahr abgeschlossen. Für den Rückbau der Zäune stehen nun 300.000 Euro aus den bereitgestellten 2,1 Millionen Euro zur Verfügung. Seit 2020 hat Sachsen insgesamt rund 33 Millionen Euro in die Errichtung, Wartung und den teilweisen Rückbau dieser Schweinebarrieren investiert.
Rückbau der Zäune: Ein teurer Spaß
Aktuell besteht keine Seuchengefahr durch die ASP, doch sollte die Krankheit zurückkehren, könnte es notwendig werden, erneut Zäune in großem Umfang zu errichten. Das EU-Recht verlangt solche Schutzmaßnahmen, um die Ausbreitung der ASP auf Hausschweine zu verhindern. Die jetzt abgerissenen Zäune landen größtenteils im Müll. Das Sozialministerium erklärt, dass eine Wiederverwendung der Materialien zwar geprüft wird, jedoch aufgrund der Art und Weise des Aufbaus und des verwendeten Materials oft nicht möglich ist.
Die Zäune erstreckten sich von der nördlichen Kreisgrenze bei Ostrau entlang der östlichen Grenze bis zum Autobahndreieck Nossen und gingen dort in den Landkreis Meißen über. Ein zweiter Zaun verlief weiter westlich, etwa zwei Kilometer von der nördlichen Grenze, über Döbeln bis zur Kreisgrenze nach Meißen und im Süden unterhalb der A4 durch die Gemeinde Reinsberg.