In der Grundschule von Großweitzschen hat sich ein ganz besonderer Gast etabliert: Die etwa zwei Jahre alte Schulkatze namens Heidi sorgt für Freude und Ablenkung der Schüler. Mit ihrem weißen Fell und den auffälligen schwarzen Flecken erwartet sie die Kids täglich auf dem Schulhof, oft bereit, sich streicheln zu lassen und sogar beim Unterricht teilzunehmen. Die Schulleiterin Diana Hörnig ist vom Interesse der Katze an den Schülern begeistert und erzählt von den vielen „unmöglichen“ Szenen, die sich mit Heidi abspielen.
Heidi stammt ursprünglich von einem nahegelegenen Bauernhof und kam schon als kleines Kätzchen auf den Schulhof, wo sie schnell Freundschaft mit den Kindern schloss. Zunächst war ein Verbot ausgesprochen worden, die fremde Katze zu berühren, doch Heidis Hartnäckigkeit überzeugte schließlich auch die Lehrer. „Die Kinder wurden im richtigen Umgang mit Tieren geschult, und Heidi hat sich bewährt,“ so Hörnig. Die Katze ist regelmäßig beim Tierarzt und in einem guten Gesundheitszustand, was der Schulleiterin die nötige Sicherheit gab.
Enge Verbindung zwischen Schülern und Katze
Ab früh morgens, manchmal sogar schon vor der ersten Unterrichtsstunde, erwartet Heidi die Schüler. Wenn es regnet, hat sie es sich auch schon des Öfteren an der geschützten Schulbushaltestelle bequem gemacht. Spätestens wenn die Unterrichtszeit beginnt, wird Heidi zu einem besonderen Teil des Schulalltags. Die Schüler erleben sie oft zuerst im Klassenzimmer, wo sie durch Fenster schaut oder neugierig auf den Fensterrahmen springt, um den Unterricht besser zu verfolgen.
Besonders interessant ist, dass die Lehrer beobachtet haben, dass die Anwesenheit der Katze einen beruhigenden Effekt auf die Schüler hat. „Heidi bleibt nur, wenn alle ruhig und aufmerksam sind“, erläutert Hörnig. Die Regelungen, die sich hierbei entwickelt haben, sind im Umgang mit der Katze ständig präsent. Kindern wird so auf spielerische Weise Verantwortung und Respekt vor anderen Lebewesen vermittelt.
Lernen durch Interaktion mit der Katze
Im Umgang mit Heidi lernen die Schüler nicht nur den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren, sondern auch etwas über artgerechte Tierhaltung. Respekt vor Lebewesen wird geschult, und auch das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen wird geweckt. Die Schüler erfahren in diesem Kontext viel über Bedürfnisse und Kommunikation von Tieren.
Die Freude am Umgang mit Heidi ist in der gesamten Schule spürbar. „Wir finden es cool, dass wir eine Schulkatze haben,“ erklärt Lauritz, während Mathilda hinzufügt, wie sehr sie sich darüber freut, wenn sich die Katze an sie ankuschelt. Ihre Begeisterung teilen auch Leon, Louis und Marie, die sich ohne Heidi das Schulleben kaum noch vorstellen können. Selbst in den Ferien scheint die Katze zu vermissen, was zeigt, dass die Bindung zwischen ihr und den Kindern stark ist.
Heidi verkörpert nicht nur ein bezauberndes Tier, sondern auch das besondere Lebensgefühl an einer ländlichen Schule. „Zu einer Landschule gehört einfach eine Katze“, stellt Hörnig fest und schließt mit der Hoffnung, dass die Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Katzenbesitzerin weiterhin so harmonisch bleibt. So wird die Grundschule in Großweitzschen ein einzigartiger Lernort, an dem die Kinder täglich nicht nur Wissen, sondern auch soziale Kompetenzen erlernen – alles unter dem wachsamen Blick von ihrer treuen Schulkatze Heidi.