Meißen

Abschied von Tom Lauerwald: Ein Blick ins Meißner Stadtarchiv

Tom Lauerwald, der seit 2007 als Stadtarchivar in Meißen tätig war, verabschiedet sich zum 31. August aus der Roten Schule, wo er wertvolle historische Dokumente und Urkunden verwaltet hat, die das Gedächtnis der Stadt bewahren und für die wissenschaftliche Forschung zugänglich machen.

Die Bedeutung des Stadtarchivs für Meißen

Das Stadtarchiv Meißen, unter der Leitung von Tom Lauerwald, bewahrt nicht nur historische Dokumente, sondern stärkt auch das kulturelle Gedächtnis der Stadt.

Von
Harald Daßler


6 Min.

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Das Stadtarchiv als kulturelles Erkundungsfeld

Das Meißner Stadtarchiv ist mehr als nur ein Raum für die Aufbewahrung von alten Dokumenten. Es fungiert als kulturelles Gedächtnis der Stadt, das tief in der Geschichte verwurzelt ist. Mehr als 5.000 historische Blätter, darunter Grafiken, Karten und Urkunden, lagern hier und werden von Stadtarchivar Tom Lauerwald verwaltet. Seine Aufgabe ist es, diese Schätze für zukünftige Generationen zugänglich und für die wissenschaftliche Forschung nutzbar zu machen.

Hintergrund und historische Bedeutung

Die im Archiv verwahrten Dokumente reichen bis ins Jahr 1312 zurück, was die lange Tradition der Stadt Meißen unterstreicht. Die Fähigkeit, historische Informationen zu entschlüsseln, ist entscheidend. Lauerwald nutzt seine Verbindungen zu Wissenschaftlern, um auch schwer verständliche Schriftstücke zu erforschen. Ein besonderer Fund, wie der Verweis auf Donatus Kluge, der im 15. Jahrhundert in Meißen lebte, zeigt die Verknüpfungen zwischen den Vergangenheit und Gegenwart auf.

Digitalisierung und Zukunftsvision

Die Digitalisierung ist in vollem Gange, jedoch sieht Lauerwald noch viele Herausforderungen. Die Übertragung altgedienter Dokumente auf elektronische Medien ist nur der erste Schritt. Aktuell seien nur drei bis vier Prozent dessen, was an Dokumenten und Aufzeichnungen produziert wird, archivarisch aufbereitet. Dies zeigt die Notwendigkeit eines gut organisierten Archivs, um mit den wachsenden Beständen Schritt halten zu können.

Der Ausblick und sonstige Verpflichtungen

Mit dem bevorstehenden Ruhestand von Tom Lauerwald zum 31. August, beginnt eine neue Ära für das Stadtarchiv. Seine Verpflichtung zum Erhalt der Stadtgeschichte geht jedoch weiter: Als Vorsitzender der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung wird er Projekte wie die Restaurierung des Kornhauses und die Instandhaltung des Winkelkrugs vorantreiben. Dies zeigt, dass das Interesse an historischer Erhaltung und kulturellem Erbe auch über das Archiv hinausgeht.

Bedeutung für die Gemeinschaft

Durch die Einbindung von Schülern und Interessierten in die Archivarbeit wird der Zugang zur Regionalgeschichte gefördert, was für die Identitätsfindung der Gemeinde von Bedeutung ist. Es wird deutlich, dass die Arbeit im Archiv nicht nur die Verwaltung von Dokumenten umfasst, sondern auch ein aktives Engagement bei der Förderung von Bildung und kultureller Teilhabe bedeutet.

Die Verabschiedung von Tom Lauerwald markiert somit nicht nur das Ende seiner Amtszeit, sondern wirft auch Fragen zur Zukunft des Stadtarchivs und der Erhaltung der Meißner Geschichte auf. Die Stadt Meißen muss noch viel tun, um die Relevanz ihrer kulturellen Schätze zu sichern und das Bewusstsein für deren Wichtigkeit zu schärfen. Nur durch aktive Einbindung und Erhalt kann das Stadtarchiv als Hüter der historischen Identität der Stadt weiter bestehen.

– NAG

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