Im Zoo Leipzig stehen die Alarmglocken hoch, da schwere Vorwürfe gegen einen Tierpfleger erhoben wurden. Dieser soll den Elefanten Tiere derart misshandelt haben, dass sie blutige Verletzungen davontrugen. Der Zoo selbst weicht von den Vorwürfen ab, hat jedoch ein Fehlverhalten eines Mitarbeiters einräumt.
Die Tierrechtsorganisation PETA erhielt bereits zu Jahresbeginn Hinweise von einem Informanten, der auf die Misshandlung der Dickhäuter im Leipziger Zoo aufmerksam machte. Laut PETA soll der beschuldigte Pfleger mit einem sogenannten „Elefantenhaken“, einem stabähnlichen Werkzeug mit einer Metallspitze, auf die Tiere eingeschlagen und angeblich auch eine Elefantendame mit einer Steinschleuder beschossen haben, als diese einen Standortwechsel bei der Fütterung verweigerte.
Reaktionen des Zoos
Zoo-Sprecherin Melanie Ginzel äußerte sich in einem Interview und wies die Darstellung von PETA klar zurück. Sie betont, dass die Vorwürfe bezüglich eines gewalttätigen Pflegers und blutiger Verletzungen so nicht bestätigt werden können. Für sie ist klar, dass es sich zwar um ein Fehlverhalten gehandelt hat, das aber nicht vorsätzlich gegen das Wohl der Tiere gerichtet war und keine Verletzungen verursacht habe.
Die genauen Details zu diesem Fehlverhalten wurden jedoch nicht erläutert. Auch blieb unklar, ob der beschuldigte Mitarbeiter noch im Zoo arbeitet. Erstaunlicherweise verließ im März ein anderer Elefantenpfleger nach sieben Jahren seine Position im Zoo. Diese Trennung geschah angeblich im gegenseitigen Einvernehmen, was die Fans der populären Fernsehsendung „Elefant, Tiger & Co.“ aufhorchen ließ.
Überwachung und Informationen
Die Vorfälle sollten angeblich durch Überwachungskameraaufnahmen belegt werden. PETA wendete sich jedoch in einem weiteren Schritt an die Öffentlichkeit mit der Behauptung, dass diese Aufnahmen verschwunden seien. Ginzel konterte dies und erklärte, dass die Videos in Übereinstimmung mit den Datenschutzrichtlinien gelöscht wurden. Die Untersuchungen im Zoo wurden nach eigenen Angaben bereits im Frühjahr abgeschlossen.
Eine Anfrage von BILD an das Veterinäramt bezüglich der Vorfälle blieb bislang unbeantwortet, was eine große Fragezeichen hinter die gesamte Angelegenheit setzt. Bei so einer gravierenden Thematik wird es sicher noch viele Diskussionen und Nachforschungen geben.