In der Stadt Leipzig kündigt sich eine signifikante Veränderung im Bereich des Rettungsdienstes an. Angesichts des Anstiegs der Notrufe, der teils auf nicht ausreichende Patientensteuerung zurückzuführen ist, wird ab dem nächsten Jahr Telemedizin zur Unterstützung der Rettungs- und Notfallsanitäter eingesetzt. Damit sollen die Einsätze effektiver gestaltet und unnötige Belastungen der Rettungsdienste reduziert werden.
In Deutschland wird der Rettungsdienst immer häufiger alarmiert, und nicht selten stellen sich die Einsätze als weniger dringlich heraus. Der Leiter der Branddirektion Leipzig, Axel Schuh, erläuterte, dass bis zu 60 Prozent der Anrufe in der Rettungsleitstelle nicht als akute Notfälle eingestuft werden müssen. Solche Zahlen werfen Fragen auf, wie die momentan vorherrschende Notfallversorgung nachhaltig verbessert werden kann.
Per Videochat zur Diagnose
Die Lösung liegt in dem neuen Programm „Telemedizinische Einsatzunterstützung“, das aus mehreren Komponenten besteht. Zukünftig werden den Rettungs- und Notfallsanitätern in der Integrierten Regionalleitstelle Leipziger Tele-Notärzte per Videochat zur Seite stehen. Diese Fachleute unterstützen die Einsatzkräfte vor Ort und helfen bei der Diagnose, ohne dass ein Rettungswagen entsendet werden muss. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch Ressourcen, insbesondere in nicht kritischen Situationen.
Zusätzlich zur Unterstützung durch Tele-Notärzte werden die Notfallmediziner von sogenannten Einsatzsichtern unterstützt, die ebenfalls telemedizinisch agieren. Dieses innovative Konzept zieht die Bereitstellung von Ärzten in Betracht, die nicht vor Ort sein müssen, was die Effizienz des Systems erheblich steigert.
Bis zu 60 Prozent der Rettungsdiensteinsätze unnötig
Das für das Pilotprojekt angesetzte Budget von 7,45 Millionen Euro zeigt das Engagement der Stadt, die Notfallversorgung für ihre 630.000 Einwohner zu verbessern. Die stadtweite Einbringung von Telemedizin in den Rettungsdienst könnte eine Vorreiterrolle für ähnliche Projekte in anderen Städten Deutschlands spielen, insbesondere in Zeiten, in denen die Anzahl der medizinischen Notfälle kontinuierlich steigt.
Der Ansatz zur telemedizinischen Unterstützung ist nicht nur innovativ, sondern könnte auch langfristig dazu beitragen, die Versorgungsqualität zu erhöhen. Indem die Einsatzkräfte vor Ort von erfahrenen Fachleuten unterstützt werden, wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Patienten die richtige Behandlung zur richtigen Zeit erhalten.
Die bevorstehenden Entwicklungen werden mit Spannung beobachtet werden, da sie potenziell den Rettungsdienst und die Notfallversorgung in ganz Deutschland revolutionieren könnten. Diese Maßnahme könnte ein wichtiger Schritt in die Zukunft der medizinischen Notfallversorgung sein, der möglicherweise auch in anderen Regionen Anklang findet. Weitere Details zu diesem Thema sind in einem aktuellen Artikel von www.tagesschau.de zu finden.