Nach einer intensiven Partie in der Champions League, die mit einem spannenden 2:1-Sieg für Atlético Madrid endete, standen die Geschehnisse im Estadio Vicente Calderón weniger im Fokus als die Modalitäten des Spiels selbst. Bei der Feier in der Bar „Bonanno“ waren nicht die Tore oder der Spielverlauf der Gesprächsthema, sondern der auffällige neue Anzug von Trainer Diego Simeone, der nun in tiefblau anstelle des gewohnten pechschwarz auftrat. Dieser Wandel ist nicht nur eine Modifikation des Auftretens, sondern unterstreicht auch die superstitionäre Seite des Trainers, der in der Vergangenheit stets auf sein Zeichen des Erfolgs vertraute.
Die Partie sah zunächst günstig für RB Leipzig aus, das in der vierten Spielminute durch Benjamin Sesko in Führung ging. Doch schon bald verwandelte sich die Hoffnung in Ernüchterung. Trainer Marco Rose stellte nach dem Spiel klar, dass seine Mannschaft „zu fehleranfällig“ gewesen sei, was zu einem spürbaren Verlust an Selbstvertrauen führte. Er appellierte an die Fairness, da einige Spieler, darunter fünf U21-Stars, zunächst entscheidend für den Auftritt gewesen waren. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Castello Lukeba, der trotz seines jungen Alters bemerkenswerte Präsenz zeigte.
Lukeba und seine zweifelhafte „Privatfehde“
Lukeba, der erst 21 Jahre alt ist, beeindruckte nicht nur durch seine kämpferische Haltung, sondern auch durch den leidenschaftlichen Umgang mit seinem Gegenspieler Ángel Correa. Nach einem rüden Foul von Correa, das Lukeba am Knöchel traf, ließ sich dieser nicht entmutigen. Zornig fiel die Antwort der jungen Verteidigerin aus, als er Correa einige Minuten später zurück auf den Boden holte. Diese Szene verdeutlicht, dass Lukeba fest entschlossen ist, sich im Kampf um die Anerkennung in der Liga durchzusetzen, während andere seiner Teamkollegen phasenweise ein mangelndes Engagement zeigten.
Besonders kritisch wurde die Leistung von Youngster Arthur Vermeeren, der kurz vor dem Spiel verletzt ersetzt wurde. Der offenkundig noch etwas unsichere Auftritt des Leihspielers könnte darauf hindeuten, dass die Erwartungen, die Simeone an ihn stellte, nicht erfüllt wurden. Allerdings gab es auch Lichtblicke, wobei das Publikum bei seiner Auswechslung ihm bedeutenden Applaus zollte.
Abgerundet wurde die Begegnung von dem späten Siegtor des Verteidigers José Giménez, welcher kurz vor Ende der regulären Spielzeit den entscheidenden Treffer erzielte. Der Jubel der Atlético-Anhänger war überwältigend, und die Sprechchöre des Publikums hallten durch das Stadion. Die aufregenden Momente, die sich im Estadio Vicente Calderón zutrugen, erinnern an die Besonderheit der Champions League und das, was sie für die Fans und die Vereine bedeutet.
Der Weg, den RB Leipzig nun beschreiten muss, wird nicht einfach sein. Trainer Rose wird gefordert sein, seine Schützlinge nicht nur taktisch, sondern auch psychologisch auf die kommenden Spiele vorzubereiten. Inmitten dieser Herausforderungen bleibt Lukeba eine Lichtgestalt, die das Potenzial hat, in einem solchen Wettkampf nicht nur als Spieler, sondern auch als Persönlichkeit zu wachsen.
Insgesamt war das Spiel gegen Atlético Madrid ein Lehrstück für RB Leipzig und eine Gelegenheit zur persönlichen und teamtechnischen Weiterentwicklung. Das nächste Aufeinandertreffen könnte entscheidend werden, denn die Auftaktpartie ist oft ein Indikator für den weiteren Verlauf in der Champions League. Die Fans können auf eine spannende Saison hoffen, und es bleibt abzuwarten, ob das junge Leipziger Team die richtigen Lehren aus der Niederlage ziehen kann.
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