In den rund 740 Seiten ihrer Memoiren enthüllt die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel spannende Details aus ihrem Leben, die den Menschen hinter der Politikerin sichtbar machen. Von ihrer Zeit als Bardame bis zu ihren kulinarischen Vorlieben – die Erinnerungen sind so vielfältig wie überraschend!
Merkel selbst bezeichnet sich als Bardame, wenn sie von ihren Studienzeiten in Leipzig erzählt. Dort organisierte sie mit ihrer Seminargruppe Discos und verkaufte Getränke. „Das machte mir viel Freude und brachte auch noch etwas zusätzliches Geld ein“, erinnert sie sich. Doch nicht nur das: In den 80er Jahren besetzte sie sogar eine leerstehende Wohnung in Berlin, nachdem sie sich von ihrem ersten Ehemann getrennt hatte. „Ich schlief auf Holzpaletten, auf die ich eine Matratze legte. Das Wohnniveau war überaus bescheiden, trotzdem fühlte ich mich wohl“, berichtet sie über diese Zeit.
Einblicke in das Privatleben
Merkels zweiter Ehemann, Joachim Sauer, spielt eine zentrale Rolle in ihrem Leben. „Wir liebten und lieben beide die Natur und das Reisen“, sagt sie und erklärt, dass ihre Hochzeit 1998 auch politisch motiviert war. „Ich wollte keinen Eindruck erwecken, dass ich aus Karrieregründen heiratete.“ In ihrem Haushalt sind die Rollen klar verteilt: Während Merkel die Küche regiert, kümmert sich Sauer um die Wäsche. „Es hat sich so eingespielt, dass ich meistens koche“, verrät sie.
Die kulinarischen Vorlieben der Altkanzlerin sind ebenfalls bemerkenswert. An ihrem ersten Tag als Kanzlerin gab es Würstchen und Kartoffelsalat, und auch bei ihrem Abschied im Kanzleramt am 2. Dezember 2021 war das Menü gleich geblieben. „Ein Kreis schloss sich“, reflektiert sie. Merkel liebt zudem Suppen, die ihr nach anstrengenden Tagen Kraft geben. „Es war wunderbar, eine Hühner-, Kartoffel- oder Linsensuppe zu essen“, erinnert sie sich.
Ein weiteres Highlight ihrer Memoiren ist das Erlebnis mit Bärenfleisch während eines Besuchs in Russland. „Ich entschied mich für das Abenteuer“, erzählt sie und beschreibt den Geschmack als „sehr gut, kräftig und wie Wild“. Auch ihre Schulzeit wird lebendig, als sie von ihrem einfachen Frühstück mit einer Stulle und Tee berichtet. „Um achtzehn Uhr gab es Abendessen, zumeist Stullen“, erinnert sie sich an die bescheidenen Anfänge.