In Leipzig wird ein ehrgeiziges Pilotprojekt in Angriff genommen, das die städtische Klimaschutzstrategie vorantreibt. Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal erklärte, dass durch die Installation neuer Solarcarports der lokal erzeugte Grünstrom signifikant erhöht werden soll, was zu einer jährlichen Reduktion von rund 335 Tonnen Kohlendioxid führen wird. Diese Maßnahme trägt nicht nur zur Senkung der Treibhausgase bei, sondern sorgt zudem dafür, dass durch die Nutzung vorhandener Parkplätze keine neuen Flächen versiegelt werden müssen. Darüber hinaus wird eine elektrische Ladeinfrastruktur in die Carports integriert, die den Ausbau erneuerbarer Energien und umweltfreundliche Mobilitätslösungen nahtlos verbindet.
Das Projekt hat eine installierte Leistung von 1,00 Megawatt Peak (das ist die maximale Leistung, die eine Solaranlage unter optimalen Bedingungen erreichen kann) und wird jährlich etwa 915.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Dieser Fortschritt ist entscheidend für die Stadt Leipzig, die sich vorgenommen hat, bis 2035 klimaneutral zu sein. Gleichzeitig wird ein gesamtstädtisches Ziel verfolgt, die Klimaneutralität bis spätestens 2040 zu erreichen. Über einen Zeitraum von 20 Jahren sind erhebliche finanzielle Einsparungen für den städtischen Haushalt zu erwarten, da die Photovoltaik-Anlage Ökostrom zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert.
Finanzielle Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energien
Die Förderung für diese Initiative kommt aus dem Kommunalen Energie- und Klimabudget (KomEKG), wobei insgesamt 2 Millionen Euro bereitgestellt werden. Für die Jahre 2023 und 2024 stehen der Stadt Leipzig jeweils eine Million Euro zu, die spezifisch für Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien eingeplant sind. Unter der Anleitung des Referats für Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz wird das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) die bereitgestellten Mittel für den Bau der Photovoltaikanlage verwenden. Die LKE GmbH, eine Tochtergesellschaft der Leipziger Stadtwerke, wird sowohl für die Planung als auch für den späteren Betrieb der Anlage verantwortlich sein.
Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Nutzer des Park-and-Ride-Platzes von mehr Schattenparkplätzen und einem besseren Schutz vor Starkregen profitieren werden. Dies verbessert nicht nur den Komfort der Parkplatznutzung, sondern trägt auch zur Sicherheit der Fahrzeuge bei.
Die Einführung von PV-Carportstrom bedeutet, dass Leipzig nun „echten“ Ökostrom erzeugt. Bisher hat die Stadt ihren Netzstrom für kommunale Einrichtungen und Liegenschaften durch Zertifikate als Ökostrom bezogen. Im neuen Projekt wird eine langfristige Stromlieferung über einen Zeitraum von 20 Jahren vereinbart, sodass die Stadtverwaltung und ihre Einrichtungen von lokal erzeugtem, nachhaltigem Strom profitieren können. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Stadt.