Im Millerntor-Stadion steppt der Bär! Der FC St. Pauli empfängt heute Abend RB Leipzig, ein Duell, das die Geister scheidet. Hier treffen zwei ganz unterschiedliche Welten aufeinander: Während der Kiezclub für seine leidenschaftlichen Fans und eine unverwechselbare Atmosphäre bekannt ist, steht RB Leipzig für Kommerz und das große Geld im Fußball. Die Fangruppen sind entsprechend aufgebracht, da die Ultragruppen des FC St. Pauli Protestaktionen gegen das „Feindbild Fußballs“, den RB-Klub, angekündigt haben.
Die Spannung vor dem Spiel ist förmlich greifbar. Marco Rose, Trainer von RB Leipzig, warnt sein Team vor den mutigen Gastgebern: „Sie haben bei Union Berlin ein sehr ordentliches Auswärtsspiel gemacht. Auch gegen Heidenheim waren sie die bessere Mannschaft, haben jedoch nicht getroffen.“ Diese Worte zeigen, dass Rose die Gefahr ernstgenommen hat, die von einem motivierten St. Pauli ausgeht, der beim Heimspiel alles auf die Karte setzen will, um endlich die ersten Punkte der Saison zu sichern.
Startaufstellungen und Taktik
Die Aufstellungen verraten bereits viel über die Strategien der beiden Trainer. Alexander Blessin vertraut auf eine veränderte Formation und ersetzt in seiner Anfangsaufstellung gleich drei Spieler. Oladapo Afolayan tritt anstelle des kranken Robert Wagner an, während Lars Ritzka für Elias Saad ins Team rückt. Der dritte Wechsel bringt Manolis Saliakas für Morgan Guilavogui, der nach Verletzung auf der Bank Platz nimmt.
Die Sachsen hingegen haben stark umgestellt, nach einer bitteren Niederlage in der Champions League und einem enttäuschenden Unentschieden in der Bundesliga. Yussuf Poulsen steht in der ersten Elf sowie Lukas Klostermann und Lutsharel Geertruida, die für Benjamin Henrichs und Castello Lukeba ins Spiel kommen. Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald ergänzen die Startelf statt Antonio Nusa und Arthur Vermeeren. Die Taktik der Rasenballer deutet auf ein 4-2-2-2-System hin.
Beide Mannschaften starten mit hohem Druck. Der FC St. Pauli geht mit einem aggressiven Pressing auf die Leipziger los und sucht sofort die Entscheidung im Spielaufbau der Gäste. Es wird deutlich, dass die Hamburger an einem Punkt in dieser Saison interessiert sind und alles daran setzen, diese Partie für sich zu entscheiden.
Reaktionen und Erwartungen
Das Spiel zieht nicht nur die Spieler in seinen Bann, sondern auch die Fans, die in großer Anzahl im Stadion erscheinen. „Wir freuen uns einfach, dass wir nach zwei Auswärtsspielen ein Heimspiel haben,“ so Blessin. „Das wird nicht leicht, aber es ist nicht unmöglich.“ Dies zeigt, dass der Glaube an den ersten Sieg groß ist, selbst wenn die statistischen Chancen gegen sie stehen. Die letzten Begegnungen zwischen den beiden Teams rechtfertigen diese Skepsis, da St. Pauli gegen Leipzig in der Vergangenheit häufig gewonnen hat.
Trotz der Herausforderungen gegen einen so starken Gegner ist die Stimmung im Millerntor-Stadion kämpferisch. Emotionale Momente sind vorprogrammiert, vor allem im Hinblick auf die antikapitalistische Einstellung, die die Heimfans gegenüber RB Leipzig hegen. Wichtig wird es auch sein, wie gut sich die Leipziger in dieses hitzige Duell einfühlen können, das für beide Seiten von großer Bedeutung ist. Der Einsatz und die Leidenschaft der Hamburger könnten für Leipzig zur echten Bewährungsprobe werden.
Im Vorfeld des Spiels wurden bereits einige interessante Statistiken aufgerufen. Bis heute hat der FC St. Pauli drei von vier Pflichtspielen gegen Leipzig in der 2. Bundesliga gewonnen. Die letzte Niederlage Leipzigs gegen St. Pauli fand im November 2014 statt, als die Leipziger mit 1:4 unterlagen. Das heutige Match wird viel mehr als nur ein Fußballspiel sein; es ist ein Kampf der Tradition gegen den Kommerz, und die Fans sind bereit, alles zu geben, um ihr Team zu unterstützen, bis der Schlusspfiff ertönt. Mehr Details dazu sind bei web.de zu finden.
