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Entdeckungsreise im Zoo Leipzig: Verborgene Welten der Quallen

Im Zoo Leipzig erklärt Kurator Till Ramm im neuesten Podcast, warum gefährliche Tiere wie die giftige Australische Seewespe und ihre geheimnisvollen Polypen den Besuchern verborgen bleiben, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden und das faszinierende, aber riskante Leben dieser Tiere zu schützen.

Im Zoo Leipzig können die Besucher eine Vielzahl faszinierender Tierarten bewundern, vom majestätischen Tiger bis zu den verspielten Koalas. Dennoch bleibt für die Gäste eine Gruppe ganz besonderer Tiere unsichtbar. Der Zoo-Kurator Till Ramm gewährt im neuesten Podcast „Elefant, Tiger & Co.“ einen Einblick in die geheimen Bewohner des Zoos, die aufgrund ihrer gefährlichen Natur nicht ausgestellt werden.

Quallen, oft als langweilige Meeresbewohner abgetan, sind die Stars der jüngsten Episode. Es gibt eine Vielzahl von Quallenarten im Zoo, darunter die bemerkenswerte Ohrenqualle. Diese Tiere besitzen eine außergewöhnliche Fähigkeit: Sie haben am Rand ihrer Schirme kleine Einstülpungen, in denen sich insgesamt sechs Augen befinden. Zwei dieser Augen ähneln den menschlichen Augen und sind in der Lage, beeindruckende Bilder zu erzeugen. „Wie die Bilder verarbeitet werden, ist allerdings eine schwierige Frage“, bemerkt Till Ramm im Gespräch.

Das geheime Leben der Quallen

Ein faszinierender Teil des Lebenszyklus der Quallen beeindruckt nicht nur die Forscher, sondern gibt auch Einblick in die Komplexität der Fortpflanzung dieser Tiere. Quallen durchlaufen sowohl sexuelle als auch asexuelle Stadien in ihrem Leben. Zunächst geben die Männchen Sperma ins Wasser ab, das von Weibchen aufgenommen wird – ein Prozess, der zur Bildung von Larven führt. Diese Larven setzen sich ab und entwickeln sich zu Polyben. In diesem Zustand können sich die Tiere durch Zellteilung vermehrten und unter den richtigen Bedingungen „strobillieren“, um neue Quallen zu erzeugen. Allerdings sind diese faszinierenden Polypen nicht für die Besucher zugänglich. „Wir haben die Polypen separat hinter den Kulissen“, erklärt Till, da sie spezielle Lebensbedingungen benötigen, die die Quallen nicht tolerieren können.

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Ein weiteres Beispiel für die Tierarten, die im Zoo Leipziger nicht präsent sind, ist die Australische Seewespe. Diese qualle ist berüchtigt für ihre extremen Giftigkeit. „Es kommt darauf an, wie groß die Stellen sind, die mit den Tentakeln in Berührung kommen… Dann kann es sehr schnell lebensgefährlich werden“, warnt Till Ramm. Trotz eines entwickelten Gegengiftes kann es problematisch sein, den Opfern rechtzeitig zu helfen, da die Zeitspanne zwischen dem Kontakt mit dem Gift und dem Todesfall häufig nur zwischen fünf und zwanzig Minuten liegt. Aus diesem Grund hat der Zoo entschieden, diese gefährlichen Tiere nicht zu halten. „Nee, die werden wir glaube hier nicht im Zoo halten. Das wäre zu gefährlich“, sagt der Kurator, dessen Meinung in dieser Frage mehr als verständlich ist.

Die Tatsache, dass einige der faszinierendsten Meeresbewohner hinter verschlossenen Türen gehalten werden, rückt die Herausforderungen und Gefahren in den Vordergrund, mit denen Zoos konfrontiert sind, wenn es um die Präsentation ihrer Tiere geht. Sicherlich stellen solche Überlegungen auch eine zusätzliche Sicherheit für das Personal dar, das oft mit der Pflege dieser Tiere betraut ist. Es stellt sich die Frage, ob der Kontakt mit solchen gefährlichen Tieren im Hinblick auf die publikumsgerechte Aufbereitung der Tierwelt wirklich notwendig ist, oder ob der Schutz sowohl für die Tiere als auch für die Menschen hier oberste Priorität hat.

Die Verantwortung des Zoos

Interessierte Zuhörer haben die Möglichkeit, die gesamte Podcastfolge zu hören und mehr über die geheimen Lebewesen des Zoos Leipzig zu erfahren. Das Zusammenspiel zwischen Sicherheit und Bildungsauftrag für die Besucher wird im Podcast näher beleuchtet. Zoos sind nicht nur Orte zur Unterhaltung; sie tragen auch eine Verantwortung für die Artenschützer und die Aufklärung der Öffentlichkeit. Die Auswahl, welche Tiere gezeigt werden und welche nicht, könnte dabei eine wichtige Rolle für den Gelände- und Artenschutz spielen.

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Informationen zu Quallen und ihrer Biologie

Quallen, auch bekannt als Medusen, sind faszinierende Meeresbewohner, die seit Millionen von Jahren existieren. Sie gehören zur Klasse der Nesseltiere und haben einen einzigartigen Lebenszyklus, der sowohl sexuelle als auch asexuelle Fortpflanzung umfasst. Die häufigsten Arten in den deutschen Gewässern sind die Ohrenqualle und die Murexqualle, die in der Ostsee vorkommen.

Der Körper einer Qualle besteht zu etwa 95% aus Wasser, was sie für viele Tiere, die eine dickere und stabilere Körperstruktur benötigen, relativ schwierig zu fangen macht. Diese durchsichtigen Geschöpfe haben eine spezielle Fortbewegungstechnik entwickelt, indem sie sich durch rhythmisches Zusammenziehen des Schirms bewegen, was ihnen eine gewisse Kontrolle über ihre Bewegungen im Wasser verleiht.

Körperaufbau und Sinne

Die Augen, die Till Ramm im Podcast erwähnt, sind bemerkenswert für ihre Einfachheit und Effektivität. Quallen verfügen über ein rudimentäres Nervensystem und können auf Licht und Schmerzeinwirkungen reagieren. Dieses primitive Nervensystem ermöglicht es ihnen, im Wasser zu navigieren und Beute zu finden, ohne ein echtes Gehirn zu haben. Die Fähigkeit, große weite Wasserflächen zu erkunden, hängt auch von der Strömung und Temperatur ab, was ihre Fortpflanzungsgewohnheiten beeinflusst.

Die Gefahren der Begegnung mit Quallen

Die Australische Seewespe ist bekannt für ihr starkes Gift, das als eines der tödlichsten Toxine im Tierreich gilt. Die Stiche können severe Schmerzreaktionen, Herzstillstand oder sogar Tod verursachen, was sie zu einem ernsthaften Risiko für Menschen macht, die in den Gewässern unterwegs sind, in denen sie leben. Laut dem [World Health Organization](https://www.who.int) wird der Umgang mit derartigen Arten als äußerst riskant angesehen, und die Präventionsmaßnahmen sind entscheidend für die Sicherheit von Schwimmern.

Ein Stich kann extrem schnell erfolgen, und die Notfallversorgung muss innerhalb kürzester Zeit geschehen. In Australien, wo diese Art häufiger vorkommt, gibt es medizinische Einrichtungen, die speziell auf die Behandlung solcher Stiche spezialisiert sind, um die Überlebenschancen zu erhöhen. Die Herausforderungen, die mit der Haltung solcher giftigen Tiere in Zoos verbunden sind, zeigen sich nicht nur in den körperlichen Gefahren, sondern auch in den speziellen Anforderungen an die Aquarientechnik und -pflege.

Montage von Sicherheitsstandards in Zoos

Um die Sicherheit der Mitarbeiter und der Besucher zu gewährleisten, haben Zoos strikte Protokolle entwickelt. Diese umfassen unter anderem spezielle Aquarien mit Sicherheitsvorrichtungen, regelmäßige Schulungen für das Personal im Umgang mit giftigen Tieren und Notfallszenarien, die durchgespielt werden. Der Zoo Leipzig hat wahrscheinlich ähnliche Standards, um potenzielle Risiken zu minimieren.

– NAG

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