Ein dramatischer Wandel steht bevor: Die Stadt Leipzig plant, den Grundsteuerhebesatz zum 1. Januar 2025 drastisch zu senken! Von bisher 650 Prozent auf nur noch 450 Prozent – das sind satte 200 Prozentpunkte weniger! Doch was bedeutet das für die Bürger? Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) erklärt, dass die Stadt damit nicht nur den Haushalt entlasten, sondern auch den Verpflichtungen nachkommen möchte, die Grundsteuer nicht zur Haushaltssanierung zu nutzen. „Als Kämmerer würde ich mich über die alten Mehreinnahmen freuen, als Privatmann aber ärgern“, so Bonew.
Der Hintergrund dieser Entscheidung ist die neue Bemessung der Grundsteuer, die das Bundesverfassungsgericht 2018 gefordert hat. Bonew betont: „Unser Ansatz war, wir wollen dieses Jahr 102 Millionen Euro einnehmen. Wie hoch muss der Hebesatz sein, dass wir auch im nächsten Jahr 102 Millionen Euro einnehmen?“ Der Stadtrat muss nun noch endgültig darüber entscheiden, bevor die neuen Sätze im kommenden Jahr in Kraft treten.
Eigenheime am Stadtrand stärker belastet
Doch nicht alle Leipziger werden von der Senkung profitieren! Bonew warnt, dass vor allem Eigentümer von Einfamilienhäusern am Stadtrand stärker zur Kasse gebeten werden. „Je weiter weg von der Innenstadt und je weniger Wohneinheiten auf einem Grundstück, desto höher wird die neue Grundsteuer“, erklärt er. Der Hauptgrund für diese Verschiebung liegt im Bodenwert, der künftig einen größeren Anteil an der Steuerberechnung haben wird. Diese Änderung ist besonders brisant, da die alte Berechnung auf veralteten Daten aus dem Jahr 1935 basierte. „Das wird für Ärger unter den Eigentümern sorgen“, prophezeit Bonew, „aber es ist das, was uns der Bundesgesetzgeber nach dem Urteil auferlegt hat.“
Die Kommunen haben bis zum 30. Juni 2025 Zeit, neue Hebesätze zu beschließen, die dann rückwirkend für das laufende Jahr gelten. Ein spannendes und potenziell konfliktbeladenes Thema, das die Leipziger Bürger in den kommenden Monaten beschäftigen wird!