In der Stadt Leipzig, bekannt als aufstrebende Boomtown in Sachsen, zeichnet sich ein bemerkenswerter Trend ab: Hier ist die Zahl der deutschen Arbeitnehmer angestiegen, während in den meisten anderen Regionen Sachsen und ganz Ostdeutschland ein Rückgang zu verzeichnen ist. Dies wurde kürzlich von der Landesarbeitsagentur in Chemnitz bestätigt. Laut ihrer Analyse sind in Leipzig im Jahresvergleich über 1.400 neue Arbeitsplätze für deutsche Staatsbürger geschaffen worden.
Im Detail zeigt sich, dass Leipzig mit einem Beschäftigungsanstieg von 0,5 Prozent eine Ausnahme bildet. Während in Städten wie Dresden die Zahl der Beschäftigten stagniert und in anderen sächsischen регионах wie Mittelsachsen und dem Erzgebirgskreis ein Rückgang von bis zu 2,1 Prozent zu verzeichnen ist, blüht Leipzig auf. Die Stadt hat insgesamt 5.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen, wovon 2.600 von ausländischen Beschäftigten eingenommen werden.
Leipzig im Aufwind
Die Situation in Sachsen insgesamt zeigt, dass der Rückgang der deutschen Beschäftigten unter dem demografischen Wandel leidet. Viele Arbeitnehmer gehen in den Ruhestand, was einen merklichen Mangel an Fachkräften zur Folge hat. Klaus-Peter Hansen, der Chef der Landesarbeitsagentur, merkt an, dass keine einheimischen Arbeitskräfte verdrängt werden. Vielmehr füllen ausländische Arbeitnehmer die Lücken, die durch den demografischen Wandel entstehen. Dies sorgt für eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes und ermöglicht Fortschritt.
In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Arbeitnehmer mit einem ausländischen Pass in Sachsen stark erhöht. Etwa 135.360 Ausländer arbeiten mittlerweile hier, was bedeutet, dass jeder zwölfte Beschäftigte einen ausländischen Hintergrund hat. Im Vergleich zu westdeutschen Bundesländern, in denen der Anteil der ausländischen Beschäftigten bei 15,5 Prozent liegt, gibt es in Sachsen jedoch noch viel Potenzial für Wachstum.
Streben nach interkultureller Integration
Die Aufbruchstimmung in Leipzig spiegelt sich in der Integration ausländischer Arbeitnehmer wider. In großen Unternehmen wie BMW und Porsche kommen die Mitarbeiter aus nahezu 90 verschiedenen Nationen. Diese Vielfalt ist auch eine Stärke des Standorts und zieht weitere Investoren an. „Leipzig hat eine Kultur der Offenheit entwickelt, die Integration fördert", bestätigt Hansen. Dies spielt eine entscheidende Rolle in der gängigen Willkommenskultur der Stadt.
Zusätzlich hat sich Leipzig zu einer magnetischen Anlaufstelle für Einpendler entwickelt. Laut den Daten der Landesarbeitsagentur pendeln aktuell über 104.889 Beschäftigte aus anderen Landkreisen täglich nach Leipzig zur Arbeit, was den Trend zur Urbanisierung verstärkt. Demographische Prognosen zeigen, dass während Leipzig weiterhin wachsen könnte, einige ländliche Kreise in Sachsen bis 2032 einen beachtlichen Verlust an erwerbsfähigen Personen verzeichnen werden.
Insgesamt weist Sachsen eine teils dramatische demografische Veränderung auf. Während viele ländliche Regionen an Bevölkerung verlieren, bleibt Leipzig ein lichtblick, sowohl für Einheimische als auch für Migranten, die in der Stadt neue Perspektiven und Chancen suchen. Diese Entwicklung könnte zu einem wichtigen Thema in den nächsten Jahren werden, nicht nur für Leipzig, sondern für die gesamte Region Sachsen.
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