Döbeln. Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat mit den Vorbereitungen für den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens in Oberbobritzsch begonnen, ein Projekt, das sich über die Landkreise Mittelsachsen und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge erstreckt. Claudia Grützmann, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Sachbearbeiterin, teilte mit, dass rund 10.000 Quadratmeter Aufforstungsfläche gerodet und 144 Bäume gefällt werden, um Platz für die Dammbaustelle und die notwendige Bauhauptstraße zu schaffen. Diese Arbeiten kosten etwa 140.000 Euro und werden aus Mitteln des nationalen Hochwasserschutzprogramms finanziert.
Ein entscheidender Punkt für die Durchführung dieser Rodungen ist der zeitliche Rahmen, der es erlaubt, Holzungen nur in der vegetationsarmen Zeit durchzuführen, um die Brutzeit der Vögel nicht zu stören. Die Waldbestände sollen bis Ende des Monats gerodet sein, und parteiübergreifend wurde bereits im Vorjahr mit der Fällung von Bäumen begonnen, die für die Verlegung einer Rohwasserleitung aus dem Baufeld notwendig war.
Platz für fast fünf Millionen Kubikmeter Wasser
Das künftige Rückhaltebecken wird wohlgemerkt einen Stauraum von etwa 4,86 Millionen Kubikmetern bieten, verteilt auf eine Fläche von 94,7 Hektar. Diese Erweiterung ist besonders wichtig, da sie nicht nur Oberbobritzsch, sondern auch Friedersdorf und die Umgebung vor Hochwasser schützen soll. Die Naturgrenzen des Stauraums werden durch die Ortschaften im Westen und Osten und das Waldgebiet im Norden definiert.
Das Hochwasserrückhaltebecken ist nicht nur ein technisches Bauwerk, sondern auch eine ökologisch geplante Maßnahme. Die Maßnahmen zur Fällung der Bäume haben bereits die Bewertung und Zustimmung der zuständigen Naturschutzbehörde erhalten. Zusätzlich gab es in den Jahren 2010 bis 2017 vorgezogene Ersatzpflanzungen, die als Ausgleich für die künftigen Eingriffe in das Ökosystem dienen sollen. „Die Fällungen in Oberbobritzsch sind mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt“, so Grützmann.
Baubeschreibung und Kosten
Der Bau des Beckens umfasst einen Steinschüttdamm mit einer Höhe von etwa 17 Metern und einer Breite von 550 Metern an der Dammkrone. Mit einem Durchlassbauwerk, das notwenige mögliche Überflutungen steuern kann, wird das Becken optimal funktionieren. Zudem werden auch Wirtschaftswege und eine Zufahrt von der Staatsstraße S188 angelegt.
Der gesamte Bau wird voraussichtlich vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen und die Kosten belaufen sich auf etwa 63 Millionen Euro. Wichtig zu erwähnen ist, dass das Hochwasserrückhaltebecken als „grünes Becken“ konzipiert ist, das nur bei Hochwasser genutzt wird. So wird es zu einem gesteuerten Trockenbecken, welches die Hochwasserschutzmaßnahmen in der Region erheblich verbessern soll.
Die aktuellen Planungen stießen auf ein gewisses Maß an Widerstand, darunter eine anerkannte Naturschutzvereinigung, die auch Eigentümer von Grundstücken ist, die für den Bau in Anspruch genommen werden. Aber das Sächsische Oberverwaltungsgericht stellte am 1. März 2024 klar, dass die Planungen laut den Vorschriften und ohne rechtliche Einwände erfolgen.
Für weitere Informationen zu diesem Bauvorhaben können Details im Artikel auf www.dnn.de nachgelesen werden.
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