Im Osten Sachsens wird am Wochenende mit einem signifikanten Anstieg der Wasserpegel gerechnet, was auf anhaltende Regenfälle zurückzuführen ist. Die Situation betrifft insbesondere die Gebiete östlich der Elbe und Spree, die von heftigen Niederschlägen in Polen und Tschechien betroffen sind. Die Behörden haben bereits Hochwasserwarnungen ausgesprochen und die Anwohner aufgefordert, sich auf mögliche Überschwemmungen vorzubereiten. Das Landeshochwasserzentrum prognostiziert, dass die Pegelstände der Elbe am Samstagabend die Alarmstufe 1 erreichen könnten, mit weiterem Anstieg am Sonntagmorgen. Experten warnen, dass die Wasserstände rasch bis zur Alarmstufe 3 ansteigen könnten, was in der kommenden Woche zu kritischen Werten führen könnte.
Besonders betroffen ist die Stadt Dresden, wo die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke unter Druck geraten. Die zuständigen Behörden in Pirna und Umgebung raten den Einwohnern, sich fortlaufend über die Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen zu informieren. Es wird empfohlen, Fahrzeuge rechtzeitig aus Tiefgaragen zu entfernen und wertvolle Besitztümer in Sicherheit zu bringen. Der Oberbürgermeister von Zittau appellierte, die Vorbereitungen nicht als Panik zu verstehen, sondern als notwendige Vorsichtsmaßnahme.
Evakuierungen in Nachbarländern
In den benachbarten Ländern Polen und Tschechien sind die Folgen des starken Regens bereits sichtbar. In der Nähe von Oppeln mussten mehrere Dörfer evakuiert werden, da die Wasserstände der Flüsse stark angestiegen sind. Auch in der tschechischen Stadt Budweis sind Hochwasserschutzmaßnahmen ergriffen worden, einschließlich der Errichtung von Sandsackwällen an den Flussufern. Meteorologen geben an, dass an einigen Orten seit Freitag zwischen 50 bis 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen sind, was zu plötzlichen Überschwemmungen und Gefahren für die Bevölkerung geführt hat. In Mikulovice, einer Stadt nahe der polnischen Grenze, fluteten Wassermassen Häuser und Straßen.
Die polnischen Behörden haben eine Hochwasserwarnung ausgegeben, da in den kommenden Tagen mit weiteren 100 bis 250 Litern Regen pro Quadratmeter gerechnet wird. Innenminister Tomasz Simoniak versicherte, dass Einsatzkräfte in den betroffenen Regionen aktiv sind, um die Notlage zu bewältigen.
Zusätzlich zu diesen Entwicklungen hat das Hochwasserzentrum in Sachsen auch Warnungen für die Nebenflüsse der Elbe ausgegeben. Für die kommenden 48 Stunden wird weiterhin mit starkem Regen gerechnet. Besonders besorgt sind die Behörden in den Landkreisen Bautzen und Görlitz, wo auch lokale Hochwassergefahren bestehen.
Massive Störungen im öffentlichen Leben
Die Auswirkungen des drohenden Hochwassers sind bereits in vollem Gange. Zahlreiche Veranstaltungen in Sachsen mussten abgesagt oder verschoben werden. Ein Konzert in Dresden wurde aufgrund der Wettersituation in einen anderen Veranstaltungsort verlegt, während das Kreuzkirchenparkfest in Görlitz komplett ausgefallen ist. Auch die Festung Dresden schließt vorsorglich am Sonntag, da Sicherheitsbedenken bestehen.
Die Fähre zwischen den Stadtteilen Johannstadt und Neustadt in Dresden hat den Betrieb eingestellt. Dies geschieht aufgrund des erwarteten Hochwassers, das ab einem Pegel von 3,40 Metern zu einer Gefährdung für den Fährbetrieb führt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe arbeiten eng mit den Wetterdiensten zusammen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Katastrophenschutzbehörden im gesamten Bundesland haben sich mobilisiert und stehen bereit, um bei auftretenden Notlagen schnell zu reagieren. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, sich über die offiziellen Kanäle zu informieren und erforderliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Obwohl die Prognosen auf eine Verschärfung der Hochwassersituation hinweisen, bleibt die Hoffnung bestehen, dass die Behörden und Einsatzkräfte in der Lage sind, die Gefahren zu bewältigen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, und viele Augen sind auf die Regenwahrscheinlichkeiten gerichtet, die in der Region weiterhin hoch bleiben werden.
Aktuelle Informationen über die Wetterlage und Sicherheitshinweise können auf www.saechsische.de abgerufen werden.