Die Situation rund um das Hochwasser in der Region Sachsen entwickelt sich zunehmend kritisch. Infolge intensiver Regenfälle sind mehrere Alarmstufen an unterschiedlichen Pegeln erreicht worden, was zu einer Störung des Schiffsverkehrs führte. Besonders betroffen sind die Elbfähren, die aufgrund der steigenden Wasserstände ihren Betrieb teilweise einstellen mussten. Der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge teilte mit, dass die Fährstelle Schöna – Hřensko ab sofort nicht mehr betrieben wird. Auch die Haltestelle Stadt Wehlen am Karl-Marx-Platz kann nicht angefahren werden, und das Wanderschiff hat bis auf Weiteres seinen Dienst eingestellt.
In Dresden steigt der Wasserstand der Elbe kontinuierlich an und hat derzeit 3,41 Meter erreicht. Die Elbwiesen sind bereits überflutet. Laut Prognosen des Landeshochwasserzentrums könnte der Hochwasserscheitel am Donnerstag bei Schöna und Dresden Alarmstufe 4 erreichen, was bedeutet, dass der Wasserstand auf über 7 Meter ansteigt. Diese Entwicklungen haben die zuständigen Behörden zur Einleitung von Vorsichtsmaßnahmen veranlasst. Überschwemmungen sind jedoch noch nicht in Sicht, besonders in Görlitz, wo die Lage aktuell als ruhig beschrieben wird, trotz bereits erreichter Alarmstufe 1 am Pegel der Neiße.
Aktionen der Einsatzkräfte
Die Feuerwehr in Görlitz ist rund um die Uhr im Einsatz, um mögliche Gefahren zu überwachen und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten. Oberbürgermeister Octavian Ursu appellierte an die Bürger, den Einsatzkräften ihren Freiraum zu lassen, damit diese in Ruhe reagieren können. Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse ist außerdem in Bereitschaft, um im Notfall schnell reagieren zu können.
In der Region gibt es auch Berichte über Stromausfälle, vor allem in Tschechien, wo etwa 60.000 Haushalte ohne Elektrizität sind. Starke Regenfälle haben in der Region um Ústí nad Labem zu Überschwemmungen geführt, und bereits zwei Dörfer mussten evakuiert werden. Die Ausfälle in der Stromversorgung wurden durch umgestürzte Bäume verursacht, die auf Freileitungen gefallen sind.
Die Alarmstufen wurden letztlich nicht nur in Sachsen, sondern auch in angrenzenden Gebieten festgestellt. Am Pegel Neuwiese/Schwarze Elster wurde Alarmstufe 1 erreicht, mit einem aktuellen Wasserstand von 1,99 Metern. Diese Werte werden voraussichtlich in der Nacht weiter ansteigen. In der Zwischenzeit meldete der Deutsche Wetterdienst, dass eine Regenpause bevorsteht, jedoch ab Sonntagmittag wieder mit Niederschlägen zu rechnen sei.
Maßnahmen und Ausblicke
Die Stadtverwaltung hat sämtliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um auf die bevorstehenden Wetterereignisse vorbereitet zu sein. Darüber hinaus wird die Situation in Dresden in Bezug auf die beschädigte Carolabrücke weiterhin beobachtet. Der Chef des Dresdner Umweltamts erklärte, dass das im Wasser liegende Brückenteil keinen signifikanten Einfluss auf die Wasserstände habe. Dennoch wird empfohlen, die Auswirkung dieses Vorfalls genau im Auge zu behalten.
Ein Lichtblick in der Lage ist, dass trotz der Hochwasserwarnungen das Kraftwerk-Konzert in Dresden stattfinden wird, was auf eine gewisse Normalität und Planungssicherheit hindeutet. Dennoch bleibt die Situation angespannt, und alle Beteiligten sind aufgefordert, die geltenden Warnungen ernst zu nehmen und verantwortungsbewusst zu handeln.
Für mehr Details zu dieser Situation und laufenden Entwicklungen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.mdr.de.