Görlitz

Das Backwunder Charlotte I: Highlights aus der DDR-Küchenkultur!

Das Stadtmuseum Hoyerswerda feiert das „Backwunder“ der DDR – die Kleinküche Charlotte I. aus dem Jahr 1979, die als praktischer Küchenhelfer in sozialistischen Haushalten über die Grenzen der DDR hinaus bekannt wurde!

Das Schloss und Stadtmuseum in Hoyerswerda hat ein bemerkenswertes Exponat vorgestellt, das den Charme und die Funktionalität der 1970er Jahre widerspiegelt. Das aktuelle „Objekt des Monats“ ist die universelle elektrische Kleinküche Charlotte I, die seit ihrer Einführung in der DDR auch als „Backwunder“ bekannt ist.

Die Charlotte I, ein vielseitiges Gerät, vereint die Funktionen eines Kochtopfs, einer Pfanne und eines Ofens in einem einzigen kompakten Gerät. Dieses praktische Küchenhelferlein ist ideal für Haushalte mit begrenztem Platzangebot oder für Wochenendhäuser ohne vollständige Küchenausstattung. Produziert wurde sie erstmals 1979 von der Produktionsgenossenschaft Elektrotherm in Quedlinburg und fand ihren Weg in die Haushalte über den Ruf Industriewaren in Lohsa.

Technische Eigenschaften und Funktionalität

Die Kleinküche funktioniert auf einfache Weise. Im Inneren befinden sich zwei Heizspiralen, die den Aluminiumtopf gleichmäßig von oben und unten erhitzen. Anders als viele modernere Geräte hat die Charlotte I keine Antihaftbeschichtung. Um den Dampf kontrolliert abzuführen, sind spezielle Löcher im Deckel angebracht. Ein herausnehmbares Stromkabel ermöglicht die mehrfache Nutzung für verschiedene elektrische Küchengeräte.

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Die Inspiration für dieses Gerät stammt möglicherweise von der tschechoslowakischen Remoska, einer elektrischen Kochhilfe, die in den 1950er Jahren entwickelt wurde. Während die Remoska überwiegend Oberhitze nutzt, hebt die Charlotte I die Funktionalität durch die zusätzliche Unterhitze hervor. Diese Weiterentwicklung hat zur Verbreitung der Charlotte I in der DDR beigetragen, die nun aufgrund ihrer Geschichte und Art des Designs als wertvolles Sammlerstück gilt.

Remoska-Erfinder Oldřich Homuta war in den 1950er Jahren in Schweden, wo er erstmals mit einem elektrischen Kochtopf in Berührung kam. Dies inspirierte ihn und sein Team dazu, ein eigenen Küchenhelfer zu konzipieren, was schließlich zur Fertigung ab 1957 in der ČSSR führte. Die Remoska wurde nicht nur in der Tschechoslowakei produziert, sondern auch in vielen anderen sozialistischen Staaten, einschließlich der DDR, Polen und Ungarn. Insgesamt wurden bis 1991 etwa 2,7 Millionen dieser Geräte hergestellt.

In den letzten Jahren hat sich die Remoska weiterentwickelt und wird nun aus Teflon gefertigt, wobei ihr Marktanteil insbesondere in Großbritannien sehr hoch ist. 2001 wurde sie in Großbritannien zum Produkt des Jahres gekürt und zählt bis heute zu den beliebtesten Küchengeräten in vielen europäischen Haushalten.

Im Stadtmuseum Hoyerswerda wird die Geschichte und Bedeutung der Charlotte I gewürdigt. Trotz ihrer bescheidenen Funktionen spiegelt dieses Gerät die Bedürfnisse und Einfallsreichtum einer ganzen Generation wider, die oft mit einfachen Hilfsmitteln gastronomische Leistungen erzielen musste. Mit der wiederholten Hervorhebung solcher Objekte trägt das Museum entscheidend zur Erhaltung und Würdigung der Kulturgüter vergangener Zeiten bei, was durch die kontinuierliche Ausstellung von Exponaten eindrucksvoll belegt wird. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.saechsische.de.

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