Bad Kösen, eine Stadt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt, steht im Mittelpunkt eines der bedeutendsten Bauprojekte der Region: der Saaletalbrücke. Die Brücke wird nicht nur als die höchste ihrer Art in Sachsen-Anhalt in die Geschichte eingehen, sondern auch als ein wichtiges Bindeglied in der neuen Ortsumfahrung B87 fungieren, die Bad Kösen vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Dies soll helfen, Staus sowie Luftverschmutzung im Kurort zu reduzieren.
Die Bauarbeiten für die Saaletalbrücke, die in einem langen Bogen über das Saaletal verläuft, sind bereits seit dem Baubeginn am 14. März 2022 in vollem Gange. Bevor es zu diesem Zeitpunkt kam, war die Planung für die Brücke bereits seit 25 Jahren im Gange. Die Brücke wird eine beeindruckende Länge von 1,2 Kilometern und eine Höhe von 60 Metern erreichen, wodurch sie zu einer der markantesten Straßenbrücken in der Region wird.
Das Bauverfahren und die Herausforderungen
Ein außergewöhnliches Merkmal des Baus ist das verwendete Hybridbauverfahren. Die nördlichen und südlichen Abschnitte der Brücke werden durch das Taktschiebeverfahren hergestellt. Dabei werden einzelne Brückenteile über bereits errichtete Pfeiler verschoben, wodurch die Brücke im ersten Schritt „ins Leere“ wächst. Der zentrale Abschnitt wird jedoch im Freivorbauverfahren gegossen, was bedeutet, dass er von den hohen Pfeilern aus abschnittsweise nach außen gegossen wird. Dies ist erforderlich, weil die Brücke durch ein Naturschutzgebiet verläuft, in dem keine zusätzlichen Pfeiler platziert werden dürfen.
Die Saaletalbrücke wird von 14 Pfeilern getragen, die, um den natürlichen Lebensraum nicht zu stören, so weit wie möglich voneinander platziert wurden – der Abstand zwischen den Pfeilern beträgt bemerkenswerte 110 Meter. Trotz der Gerüchte über Senkungen der Brückenpfeiler hat die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) diese Bedenken entschieden zurückgewiesen und festgestellt, dass alle Bauteile ordnungsgemäß ineinandergreifen.
Kosten und Personaleinsatz
Für dieses gewaltige Bauprojekt sind rund 300 Bauarbeiter im Einsatz, die dafür sorgen, dass die Saaletalbrücke pünktlich fertiggestellt wird. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 71,8 Millionen Euro, was sie zum teuersten Teil der neuen Ortsumfahrung B87 macht. Bei der Konstruktion werden etwa 10.000 Tonnen Stahl verbaut, was beachtliche Dimensionen für einen Brückenbau darstellt.
Die Fertigstellung der Brücke ist für Juli 2025 vorgesehen, wobei Autofahrer allerdings erst dann die Brücke nutzen können, wenn auch der restliche Abschnitt der Ortsumfahrung B87 im vierten Quartal 2026 abgeschlossen ist.
Die Saaletalbrücke ist damit nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch eine entscheidende Maßnahme für die zukünftige Verkehrsanbindung der Region. Weitere Informationen zu diesem bedeutenden Bauprojekt sind hier verfügbar.