Ein bahnbrechendes Projekt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) nimmt Gestalt an! Mit einer beeindruckenden Förderung von über vier Millionen Euro wird der Forschungsverbund „Thera4Age“ ins Leben gerufen, der sich auf neuartige Therapieansätze für altersbedingte Krankheiten konzentriert. Diese Initiative zielt darauf ab, innovative Behandlungen für Krebs und chronische Wunden zu entwickeln und wird bis Ende 2027 von Sachsen-Anhalt unterstützt, finanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
In Sachsen-Anhalt, dem Bundesland mit dem höchsten Durchschnittsalter, ist die Notwendigkeit solcher Forschungen besonders drängend. Prof. Dr. Christian Wischke, Sprecher des „Thera4Age“-Verbunds, hebt hervor, dass in der Region erhöhte Sterberaten bei bestimmten Tumorerkrankungen festgestellt wurden, die vor allem ältere Menschen betreffen. Die Herausforderung besteht darin, dass viele Diagnose- und Therapieverfahren oft nur an jüngeren Patienten getestet wurden. „Die Veränderungen in Gewebe- und Organfunktionen im Alter können dazu führen, dass Medikamente bei älteren Menschen anders wirken“, erklärt Prof. Dr. Andreas Simm von der Medizinischen Fakultät.
Vielfältige Forschungsprojekte im Fokus
Die Projekte innerhalb des Verbunds sind vielfältig und zielen darauf ab, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. Ein Projekt entwickelt spezielle Wundeinlagen für chronische Wunden, während zwei weitere Vorhaben sich mit der Verbesserung von Impfstoffen und Medikamenten für ältere Patienten befassen. Zudem wird ein Projekt die Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten für Darmkrebs untersuchen, während das fünfte Projekt den Einfluss der Ernährung auf die Lebergesundheit im Alter beleuchtet.
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann betont die Relevanz dieser Forschung: „Die Frage nach der Erhaltung von Gesundheit und Lebensqualität im Alter ist für Deutschland und insbesondere für Sachsen-Anhalt von großer Bedeutung.“ Die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller drei naturwissenschaftlichen Fakultäten sowie der Medizinischen Fakultät der MLU soll sicherstellen, dass die Ergebnisse schnell in die Praxis umgesetzt werden können, um neue Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.