In Sachsen-Anhalt sieht die Fleischerei-Innung eine bedrohliche Zukunft für das Handwerk. Der Landesinnungsmeister Heinz Sallier warnte, dass in ein bis zwei Jahrzehnten kleine Ortschaften ohne Fleischereien dastehen könnten. Dies würde bedeuten, dass in den großen Märkten nur noch abgepackte Produkte erhältlich wären. Diese Sorgen sind nicht neu; auch der Thüringer Innungsmeister Thomas Hönnger bestärkt die Aussage, dass der Personal- und Nachwuchsmangel schon über Jahre hinweg ein großes Problem darstellt.
Der Rückgang des Fleischkonsums in Deutschland ist ein besorgniserregender Trend. Dies geht Hand in Hand mit dem Rückgang an qualifiziertem Nachwuchs im Bereich der Fleischerei. Laut dem Bundesverband des Lebensmittelhandels sind viele Frischetheken in Supermärkten unbesetzt, da die Branche nicht genug Fachkräfte findet, um diese Positionen zu füllen.
Innovative Lösungen gefordert
Die Situation zwingt die Geschäftsführung des Deutschen Lebensmittelhandelsverbandes zu unkonventionellen Lösungen. Philipp Hennerkes, der Geschäftsführer, sagte, dass es entscheidend sei, kreative Wege zu finden, um den wachsenden Kundenwünschen nach Service und individueller Beratung gerecht zu werden. Eine Möglichkeit, die bereits in Betracht gezogen wird, ist die Rekrutierung von Mitarbeitern im Ausland.
Um den Herausforderungen zu begegnen, werden auch flexible Thekenlösungen erprobt. Diese Lösungen kombinieren Beratungsangebote mit Selbstbedienungsmöglichkeiten, um die Kunden bestmöglich zu bedienen, selbst wenn nicht genug Personal zur Verfügung steht.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die aktuellen Probleme, mit denen die Fleischerei-Branche konfrontiert ist. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung im Fleischerhandwerk, was die Existenz kleinerer Betriebe ernsthaft bedroht.
Mit diesen besorgniserregenden Berichten stellt sich die Frage, wie nachhaltig das Fleischerei-Handwerk in Deutschland sein kann, wenn die Basis, auf der es steht – qualifizierte Fachkräfte – immer schmaler wird. Die Situation wird auch kritisch beobachtet, da regionale Produkte und persönliche Beratung in Zeiten der Massenproduktion immer mehr an Bedeutung gewinnen. Doch ohne einen entsprechenden Nachwuchs könnte dies bald der Vergangenheit angehören.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen der Branche werfen Sie einen Blick auf die aktuellen Berichte bei www.mdr.de.
