Radebeul und Radeburg erlebten am vergangenen Wochenende ein ganz besonderes Fest. Anlass war das 140-jährige Bestehen der Lößnitzgrundbahn, das von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft mit einem großen Events gefeiert wurde. Der Lößnitzdackel, wie die Bahn liebevoll genannt wird, zog zahlreiche Eisenbahnfans und Neugierige in seinen Bann.
Bereits am Freitagabend versammelten sich die ersten Interessierten, um die Dampfloks zu bewundern, die in einem besonderen Lichtspiel illuminiert wurden. Die Lokomotiven standen am Lok-Schuppen in Radebeul-Ost und dampften bei eindrucksvoller Atmosphäre. Leider schreckte strömendes Regenwetter die Massen ab, sodass die Veranstaltung zunächst unter einem ungünstigen Stern stand.
Ein Fest der Tradition und der Gemeinschaft
Doch die Wetterbedingungen verbesserten sich am Samstag, und viele Besucher strömten zum Bahnhof in Moritzburg, um die vielfältigen Angebote zu genießen. Neben Essens- und Getränkeständen gab es Live-Musik und sogar eine große Torte, die zum Jubiläum geschnitten wurde. Für Kinder wurde eine besondere Märchenstunde angeboten, die für zusätzliche Unterhaltung sorgte. Ein weiteres Highlight war der „Feldbahn“-Zug aus Dorfhain, der zur Freude der kleinen Gäste fuhr.
Eisenbahnenthusiasten wie Andreas aus Radebeul nutzten die Gelegenheit, um die verschiedenen Züge zu genießen. Er war mehrfach von Radebeul durch den Lößnitzgrund gefahren und zeigte sich besonders begeistert von einem Traditionszug, der von einer grünen Lokomotive gezogen wurde. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel Kraft diese Lok hat. Sie ist etwas ganz Besonderes“, so Andreas.
Die Präsentation historischer Fahrzeuge war ebenfalls ein großer Anziehungspunkt. Auf den Gleisen fünf und sechs standen zahlreiche Exemplare, die vom Verein „Traditionsbahn Radebeul e.V.“ betreut werden. Diese Relikte der Eisenbahngeschichte sind nicht nur liebevoll gepflegt, sondern erhalten auch regelmäßig Reparaturen durch die Vereinsmitglieder.
Ein bemerkenswertes Exemplar war die Lok 99 791, die nicht nur durch ihre schwarz-rote Lackierung auffiel, sondern auch durch ihre beeindruckende Geschichte. Diese Dampflok wurde 1957 in Babelsberg gebaut und hat eine Leistung von etwa 580 PS. Sie wurde lange Zeit für den Personen- und Güterverkehr eingesetzt, bevor sie nach der Wiedervereinigung als Ausstellungstück präsentiert wurde.
Die Besitzer des Vereins informierten die Besucher über die Hintergründe der Lokomotive und die Besonderheiten ihrer Bauart. Besonders bemerkenswert ist, dass Dampflokomotiven normalerweise schwarz sind, während diese im Laufe der Zeit eine spezielle grüne Bemalung trugen, die in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg Moda war. Der Wissenstransfer durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter war für viele Besucher sehr aufschlussreich.
Insgesamt verlief das Jubiläumswochenende mit einem bunten Programm für Jung und Alt. Von der Maskottchenparade bis hin zu Live-Musik und einer Vielzahl von Ständen, die Informationen und kulinarische Köstlichkeiten anboten, war für jeden etwas dabei. Auch sonntags erfreuten sich die Besucher an den Angeboten und nahmen die Gelegenheit wahr, sich mit der Geschichte der Lößnitzgrundbahn auseinanderzusetzen.
Ein tiefere Analyse dieses Events und mehr Informationen zu zukünftigen Veranstaltungen sind auf www.saechsische.de zu finden. Das Jubiläum war nicht nur ein Fest für Eisenbahnfans, sondern auch ein wichtiger Teil der regionalen Kulturgeschichte der sächsischen Schmalspurbahnen. Solche Veranstaltungen stärken die Gemeinschaft und erhalten das Erbe dieser faszinierenden Transportmittel. Wer noch nie die Burg und die Landschaft rund um die Lößnitzgrundbahn erlebt hat, hat wirklich etwas verpasst!