In Dresden tobt das Chaos auf der Hauptstraße! Trotz eines klaren Verbots für Radfahrer, das vor vier Wochen vom Rathaus erlassen wurde, ignorieren Hunderte die Regelung und radeln munter weiter durch die beliebte Flaniermeile. Der Grund für die Sperrung? Der Augustusmarkt, der letzte Woche eröffnet wurde und bis zum 11. Januar andauern soll. Doch die Polizei bleibt tatenlos, während die Radler sich ungeniert ihren Weg bahnen.
Zwischen 14 und 15 Uhr zählten Mitglieder der Stadtratsfraktion Team Zastrow (TZ) fast 200 Radfahrer, die sich rücksichtslos über die westliche Seite der Hauptstraße schlängelten. "Ich habe hier selbst schon genug gefährliche Situationen erlebt, auch mit Kindern", klagt der TZ-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Blümel (59). Die Ignoranz der Radfahrer sorgt nicht nur für Unmut bei Passanten, sondern auch für gefährliche Momente, wie eine 77-jährige Seniorin mit Rollator berichtet: "Wenn sie nur langsam fahren würden!"
Polizei bleibt passiv
Die Polizei hat bisher keine Beschwerden über das verbotene Radfahren erhalten. Ein Sprecher erklärte, dass die Einsatzbeamten auf den Weihnachtsmärkten den Eindruck gewonnen hätten, dass an dieser Stelle kein Problem bestehe. "Zwei Polizisten, die am Donnerstag auf dem Mittelstreifen der Hauptstraße patrouillierten, gingen davon aus, dass Radfahren an den Seiten noch erlaubt sei", so die verwunderliche Aussage. Die Stadtverwaltung hatte das Verbot zur "Verkehrssicherheit" erlassen, doch die Kontrolle bleibt aus. Blümel kritisiert: "An vielen Orten gibt es Kontrollen von Polizei und Ordnungsamt. Aber hier scheinen die Verstöße niemanden zu interessieren."
Das Verbot gilt bis zum Abbau des Augustusmarktes am 11. Januar, doch die Radfahrer zeigen sich unbeeindruckt und setzen ihre Fahrten fort. Die Stadtverwaltung erklärt, dass das Ordnungsamt mangels Zuständigkeit keine gezielten Kontrollen durchführt, und die Verantwortung für die Verkehrssicherheit allein beim Polizeivollzugsdienst liegt. Die Situation bleibt angespannt, während die Radler weiterhin die Hauptstraße für sich beanspruchen.
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