Dresden ist im Wandel. An einem der belebtesten Orte der Stadt, dem Wiener Platz, wird zurzeit an einem bedeutenden Bauprojekt gearbeitet. Lange Jahre warteten die Dresdner auf diese Veränderung, die nun endlich Formen annimmt. Die Gegend um die Prager Straße, bekannt für ihre zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, soll künftig durch einen grünen Akzent aufgewertet werden.
Seit Mitte August graben Bagger in die Erde und schaffen Platz für ein Projekt, das schon seit über 20 Jahren geplant ist. Die Prager Spitze, der Bereich zwischen dem eindrucksvollen Abschlussgebäude der Prager Straße und dem Hauptbahnhof, wird zu einem grünen Ort umgestaltet. Geplant ist die Pflanzung von zwölf Japanischen Schnurbäumen auf einem Areal von drei mal vier Metern. Diese beeindruckenden Bäume haben das Potenzial, bis zu 20 Meter hoch zu wachsen und bieten im Sommer dringend benötigten Schatten, um den Aufenthalt in der oft überhitzten Innenstadt angenehmer zu gestalten.
Wichtigkeit und Nachhaltigkeit der Baumpflanzungen
Der Gedanke hinter der Begrünung ist nicht nur ästhetischer Natur. Die Bäume werden in einer speziellen Baumgrube gepflanzt, die mit Bentonitbahnen abgedichtet und mit 400 Kubikmetern Baumsubstrat gefüllt wird. Diese Konstruktion ermöglicht es, Regenwasser vor Ort zu speichern und sorgt somit für eine nachhaltige Bewässerung der Pflanzen. Zu Beginn werden die Jungbäume über ein Bewässerungssystem versorgt, das ihnen – sobald sie verwurzelt sind – zusätzlich Wasser aus der Prager Straße zur Verfügung stellt. Diese Systematik unterstützt die Bäume insbesondere in trockenen Phasen.
Dresden investiert in dieses grüne Projekt insgesamt 516.000 Euro, von denen 128.000 Euro Fördermittel sind. Die Fertigstellung der Arbeiten wird noch in diesem Jahr angestrebt, sodass die erste Phase der Begrünung zügig abgeschlossen werden kann.
Die Ressourcen für die neuen Bäume sind nicht die einzigen, die zur Verbesserung des Wiener Platzes beitragen. Geplant sind auch Bänke und Abfallbehälter, die im Schatten der neu gepflanzten Bäume platziert werden sollen. Zudem werden vier Lichtstelen installiert, um abends für ein angenehmes Ambiente zu sorgen. Diese Elemente sollen dazu beitragen, dass der Platz nicht nur ein Durchgangsort bleibt, sondern auch zum Verweilen einlädt.
Langfristige Vision für die Innenstadt
Die Prager Spitze ist nur ein kleiner Teil eines größeren Plans für die Begrünung der Innenstadt. Rund um die Prager Straße sind mehrere Bauprojekte angedacht, die darauf abzielen, mehr Grünflächen in die Stadt zu integrieren. So soll unter dem Projekt „Grüner Bogen“ zwischen Reitbahnstraße und Prager Straße eine Reihe von 44 Bäumen, Spielplätzen und einem Stadtteilplatz entstehen. Die ambitionierte Planung zielt darauf ab, bis Ende 2025 mit den Bauarbeiten zu beginnen und diese bis Ende 2027 abzuschließen.
Zusätzlich wird auch das Umfeld des Ufa-Kristallpalasts umgestaltet. Hier sind ein neuer Platz mit einem Baumhain sowie die Entsiegelung eines Teils der Fläche geplant. Das Ziel ist es, beim Umbau neue, einladende Flächen für die Öffentlichkeit zu schaffen, die nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch attraktiv für die Nutzer sind.
Ein weiteres bedeutendes Vorhaben ist die Sanierung des Touristengartens, der in den 60er-Jahren zwischen den Hotels „Bastei“ und „Königstein“ angelegt wurde. Auch hier wird angestrebt, die grüne Oase im Herzen der Stadt für die Bürger und Gäste Dresdens zu revitalisieren.
Die Bemühungen der Stadt Dresden zeigen deutlich, dass nachhaltige Stadtentwicklung und Verbesserungen der Lebensqualität für die Bürger und Gäste im Fokus stehen. Das grüne Potenzial der Stadt wird weiter ausgeschöpft, und die Arbeiten an der Prager Spitze sind der Eröffnung eines neuen Kapitels in dieser Entwicklung.
– NAG