Nachhaltigkeit durch Modernisierung: Die EWG Dresden setzt auf Transformation
Die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden (EWG) feiert ihr 70. Jubiläum mit einer wegweisenden Entscheidung, die weitreichende Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt und die Gemeinschaft hat. Anstatt neue Gebäude zu errichten, investiert die Genossenschaft über 28 Millionen Euro in die energetische Sanierung und Umgestaltung bestehender Wohnanlagen. Dieses innovative Vorgehen könnte als zukunftsweisendes Modell für andere Wohnungsgenossenschaften angesehen werden.
Herausforderungen im Wohnungsbau
In Zeiten, in denen die Baukosten steigen und die energetischen Anforderungen strenger werden, wird der Bau neuer Wohnprojekte zunehmend herausfordernd. „Die Baukosten haben Dimensionen erreicht, die eine wirtschaftliche Umsetzung von bezahlbarem Wohnraum unmöglich machen, wenn keine Förderungen bereitgestellt werden“, erklärt Michael Reichel, Vorstand der EWG. Diese wirtschaftlichen Hürden sind der Grund, warum die EWG sich entschieden hat, den Fokus auf die Modernisierung bestehender Plattenbauten zu legen, anstatt neue Flächen zu bebauen.
Die Umgestaltung bestehender Wohnungen
Ein besonders wichtiger Teil des Plans betrifft die Modernisierung von rund 1.600 Wohnungen in Dresden-Gorbitz, viele davon aus der Zeit der DDR. Diese Wohnungen sind oft klein und unpraktisch geschnitten, wodurch sie den heutigen Ansprüchen der Bewohner kaum gerecht werden. Die EWG plant, diese durch energetische Sanierung und Anpassung der Grundrisse zu attraktiveren Wohnräumen umzugestalten. „Mit der Veränderung von Grundrissen und der seniorengerechten Ausstattung haben wir bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt“, so Antje Neelmeijer, ebenfalls im Vorstand der EWG.
Transformationsbeispiele aus Dresden
Ein bedeutendes Beispiel für diese Veränderungen ist das Gebäude in der Hainbuchenstraße 2-16. Dort wurden ursprünglich 180 Wohnungen, darunter viele Kleinstwohnungen, in 82 moderne, flexibel gestaltbare Einheiten umgewandelt. Dies umfasst seniorengerechte 2-Zimmer-Wohnungen ebenso wie geräumige 6-Zimmer-Familienwohnungen. Die EWG stellt damit sicher, dass das Wohnumfeld den Bedürfnissen ihrer Mitglieder entspricht und auch die Außenanlagen attraktiv gestaltet werden.
Ökologische und soziale Verantwortung
Die Umgestaltung der Plattenbauten stellt nicht nur einen Gewinn für die Bewohner dar, sondern ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Durch den Erhalt und die Modernisierung bestehender Gebäude werden Ressourcen gespart und der Verbrauch von Baumaterialien reduziert, was in der Verringerung von CO2-Emissionen resultiert. „Der Umbau von Plattenbauten ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz“, erläutert Reichel.
Zukunftsperspektiven und langfristige Pläne
Die EWG plant, die umfassende Modernisierung in Gorbitz bis 2034 abzuschließen. Ab 2027 soll der Fokus zudem auf die Sanierung von Altbauten in anderen Stadtteilen wie Löbtau gerichtet werden. Mit diesen Schritten zeigt die EWG, dass bezahlbarer Wohnraum durch kluge Modernisierung und Anpassung an moderne Lebensbedürfnisse aufgewertet werden kann. Diese Strategie ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern leistet auch einen erheblichen Beitrag zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit in Dresden.
– NAG