Dresden

Innovative Krebsforschung: Helmholtz-Award für neue Bildgebungstechnologie!

Am 24. September 2024 haben die Helmholtz-Gemeinschaft und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft den Helmholtz High Impact Award 2024 an die herausragenden Forscher Oliver Bruns und Ellen Sletten verliehen, die mit ihrer bahnbrechenden medizinischen Bildgebungstechnologie im kurzwelligen Infrarotbereich die Krebsdiagnose revolutionieren und Tumore künftig präziser erkennen könnten.

Die Helmholtz-Gemeinschaft und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft haben den Helmholtz High Impact Award 2024 verliehen. Ausgezeichnet wurden der Biochemiker Oliver Bruns, der am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Dresden tätig ist, und die Chemikerin Ellen Sletten von der University of California, Los Angeles. Die beiden Forscher erhalten diese Ehrung für ihre bahnbrechende Arbeit an einer neuen medizinischen Bildgebungstechnologie, die auf kurzwelliger Infrarotstrahlung basiert.

Ihr Verfahren könnte dazu führen, dass Tumoren während Operationen präziser erkannt werden, was die Erfolgsquote der Eingriffe erhöht. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis würdigt die interdisziplinären Forschungsansätze, die an der Schnittstelle zwischen Biologie, Chemie und Ingenieurwissenschaften entwickelt wurden. Die Auszeichnung unterstreicht die Relevanz dieser Innovationsfelder für Fortschritte in der medizinischen Praxis.

Technologie der Zukunft

Die von Bruns und Sletten entwickelte bildgebende Technologie nutzt eine Kombination aus kurzwelligem Infrarotlicht sowie speziellen fluoreszierenden Farbstoffen. Während Operationen könnten Ärzte künftig einzelne Krebszellen unmittelbar am Tumorrand und in Lymphknoten erkennen. Dies könnte entscheidend sein, um sicherzustellen, dass während einer Operation alle Krebszellen entfernt werden. „Die größte Herausforderung bei der optischen Bildgebung im Menschen ist das Durchdringen von Gewebe“, erläutert Sletten. Ihre Technologie überwinde dieses Problem. Dank der neu entwickelten Methoden könnten Gewebearten differenziert sichtbar gemacht werden, wie beispielsweise Nervengewebe, das sich von Fettgewebe deutlicher abhebt.

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Die SWIR-Bildgebung, wie diese Methode genannt wird, kann dazu beitragen, kritische Strukturen wie Tumoren und Blutgefäße gezielt darzustellen. Aktuell arbeiten die beiden Forscher an den nötigen Farbstoffen, damit diese Technologien bald den Weg in die klinische Anwendung finden können.

Bruns, der seit 2022 die Abteilung für Funktionelle Bildgebung in der Operativen Onkologie am NCT leitet, bringt umfangreiche Erfahrungen in die Forschung ein. Seine Karriere umfasst unter anderem eine Professur an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden, die über das Deutsche Krebsforschungszentrum finanziert wird. Zuvor war er in München tätig, wo große Teile seiner jetzigen Forschungsarbeiten entstanden sind.

Ellen Sletten gilt als eine der führenden Chemikerinnen an der UCLA. Für ihre Pionierarbeit an kurzwelligem Infrarotlicht erhielt sie bereits zahlreiche Auszeichnungen und ist bekannt für ihre Expertise in der Entwicklung entsprechender Farbstoffe. Diese spielen eine entscheidende Rolle in der neuartigen Bildgebungsmethode.

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„Das NCT wurde geschaffen, um vielversprechende Erkenntnisse aus der Krebsforschung zeitnah in die Praxis zu bringen. Die Preisträger demonstrieren, wie nah wir diesem Ziel bereits gekommen sind“, betont Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Ihre Arbeit steht im Einklang mit dem Ziel des NCT, innovative Behandlungsmethoden frühzeitig für Patienten verfügbar zu machen. Bruns und Sletten bereiten derzeit zusammen mit Ärzten klinische Studien vor, um ihre neue Bildgebungstechnik zu testen.

Der Helmholtz High Impact Award wird nun bereits im zweiten Jahr vergeben. Er richtet sich an herausragende wissenschaftliche Leistungen, die interdisziplinäre Ansätze verfolgen und Lösungen für bedeutende Herausforderungen in verschiedenen Fachbereichen bieten. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Helmholtz Jahrestagung am 17. September 2024 in Berlin statt. Diese Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung von Kollaboration zwischen den Wissenschafts- und Ingenieurdisziplinen, um neue medizinische Lösungen zu entwickeln.

Für weitere Informationen zu dieser bedeutenden Auszeichnung und den Entwicklungen in der medizinischen Bildgebungstechnik, siehe die aktuelle Berichterstattung auf analytik.news.

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