Er ist eine Legende im deutschen Fußball: Eduard Geyer, Trainer und Spieler, der am 7. Oktober seinen 80. Geburtstag feiert. Der in Bielsko-Biala, Schlesien, geborene Geyer hat Leidenschaft und Hingabe in seine Karriere eingebracht, sowohl als Spieler bei Dynamo Dresden als auch als Trainer, insbesondere mit Energie Cottbus, wo er in den 90er Jahren große Erfolge feierte. "Ich habe ein neues Knie, eine neue Hüfte. Es ist gut, dass ich nicht ganz verrückt werde und mich noch an einige Dinge erinnern kann", sagte der Jubilar kürzlich und zeigt dabei seinen ungebrochenen Humor und Optimismus.
Rund 35 Freunde und Familie werden sich zur Feier seines Geburtstags versammeln, um gemeinsam auf das Leben und die Erfolge von Geyer anzustoßen. Man merkt ihm an, wie stolz er auf seine Vergangenheit ist, insbesondere auf die aufregenden Jahre mit Cottbus. "Das sind alles Dinge, die zeigen, dass man vieles richtig gemacht hat", reflektierte Geyer. Unter seiner Leitung gelang Cottbus der Aufstieg in die Bundesliga und der Weg ins DFB-Pokalfinale, ein großer Erfolg für den Verein aus der Lausitz.
Ein Trainer mit Visionen
Von 1994 bis 2004 wars in Cottbus nicht nur der Aufstieg, der die Herzen der Fans höherschlagen ließ, sondern auch die Art und Weise, wie Geyer das Team formte. Er war bekannt dafür, talentierte Spieler aus dem Ausland zu verpflichten, um die Mannschaft konkurrenzfähig zu machen. "Ich komme mir manchmal wie ein Querschnittsgelähmter vor. Alle bedauern dich, aber keiner hilft dir wirklich", beschreibt er die Herausforderungen der finanziellen Situation in der Lausitz periodisch.
Der DFB-Pokal und die Bundesliga waren für viele ein Traum. Geyer zauberte mit Energie Cottbus Geräusch, und der große Erfolg führte dazu, dass der Verein über die Grenzen hinaus bekannt wurde. Ministerpräsident Dietmar Woidke lobte Geyers Beitrag zur Region und zur Vereinskultur und stellte fest: "Es ist genau das, was bleibt." Der unermüdliche Trainer hat mit seiner Tätigkeit das gesellschaftliche Bild von Cottbus geprägt.
Geyers Karriere begann jedoch bereits in den 60er-Jahren. Als Spieler war er über viele Jahre das Herzstück von Dynamo Dresden, wo er Meisterschaften und Pokaltitel gewann. Nach seiner aktiven Zeit übernahm er sowohl im Nachwuchsbereich als auch in der ersten Mannschaft wichtige Trainerrollen. Dabei herrschte oft ein Kontroversen um seine Person, besonders im Hinblick auf seine angebliche Stasi-Zusammenarbeit, was ihn in Dresden zu einer umstrittenen Figur machte.
Ein Leben mit Herausforderungen
Die Herausforderungen, die Geyer während seiner Karriere meistern musste, sind vielfältig. Neben dem sportlichen Druck kam auch die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit seiner früheren Zusammenarbeit mit der Stasi. Die Diskussionen um seine Person führten 2018 sogar zu einem Rücktritt von seiner Position als Ehrenspielführer von Dynamo Dresden, nachdem ehemalige Teamkollegen seine Absetzung forderten. "Ich wollte mit ihnen reden und mich entschuldigen, aber sie lehnten ab," äußerte sich Geyer über die schmerzhafte Episode. Die sportliche Verankerung des Trainers blieb jedoch unaufhörlich.
Trotz dieser Rückschläge und Kontroversen verwaltet Geyer sein Erbe mit Würde. Bescheiden berichtet er: "Ich kann entspannt schauen, aber ich ärgere mich trotzdem über viele Dinge im Fußball." Von der Bundesliga bis zur Regionalliga hält Geyer sich auf dem Laufenden und verfolgt die Spiele seiner ehemaligen Mannschaften mit Leidenschaft.
Er teilt auch Ratschläge für die kommende Generation: "Der Fußball hat eine Ausstrahlung auf den Nachwuchs, das sind auch Erziehungsfragen." Seine Beobachtungen über das Verhalten von Spielern im Fernsehen und auf dem Spielfeld sind kritisch und zeugen von seiner tiefen Verbundenheit mit dem Sport.
In einer Branche, die sich ständig verändert, bleibt Geyers Fokus immer gleich: ein gesundes Umfeld für die Jugend. "Du brauchst eine Familie, wo du Ankommen und Ruhe finden kannst", betont er und hält daran fest, dass dies der Schlüssel zum Erfolg im Fußball und Leben ist.
Eduard Geyer bleibt eine Ikone des deutschen Fußballs, nicht zuletzt wegen seiner bemerkenswerten Reise von einem talentierten Spieler zu einem gefragten Trainer, der nicht nur Titel, sondern auch Werte und Ethik vermittelt hat. Für seine Freunde und Fans in Cottbus und darüber hinaus ist der Jubilar nicht nur eine Legende – er ist ein Symbol für den Inbegriff des Fußballs in der Lausitz.
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