Dresden – Angesichts der aktuellen finanziellen Lage in den öffentlichen Kassen ist die Stadtverwaltung gezwungen, über Einsparmaßnahmen nachzudenken. Besonders betroffen sind die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), die ab Ende des Jahres das beliebte MOBIshuttle-Angebot einstellen müssen. In den vergangenen zwei Jahren haben diese Kleinwagen mehr als 300.000 Fahrgäste befördert, insbesondere in Gebieten mit wenigen Anbindungen. Die Stadt sieht allerdings keine Möglichkeit für eine Anschlussfinanzierung und schließt somit das Angebot.
Ein engagierter Bürger, unter dem Pseudonym „Vielfahrer“, hat bereits eine Petition gestartet, um die Diskussion um alternative Mobilitätsangebote neu zu beleben. Dabei insbesondere im Visier: die Zulassung von Anbietern wie Uber. Der Petent äußert in seinem Schreiben, dass es für die Stadt wichtig sei, sich für neue Fortbewegungsmittel zu öffnen, um ihre Attraktivität zu steigern und nicht als rückständig wahrgenommen zu werden.
Fordert neue Mobilitätskonzepte
„Es ist unglaublich, wie sich in Dresden jedes Mal aufs Neue gegen neue Fortbewegungsmittel gestellt wird“, kritisiert der frustrierte Vielfahrer. Er fordert, dass die Stadt über ihre Verkehrskonzepte nachdenkt, um den Wünschen der Bürger und Besucher gerecht zu werden. Laut ihm müsse sich Dresden als moderne Stadt präsentieren, um auch touristisch nicht im Schatten anderer Städte zu stehen.
Die Zusammenarbeit mit neuen, technologisch fortschrittlichen Anbietern könnte dabei eine Lösung sein. So bietet das amerikanische Unternehmen Uber in 16 deutschen Städten Personenfahrten über eine App an. Dresden gehört derzeit nicht dazu, jedoch können die Einwohner dort bereits über den Lieferdienst „Uber Eats“ Essen direkt nach Hause bestellen.
Anja Zimmermann, Mitglied der Taxi-Gilde Dresden, sieht die Möglichkeit einer Zulassung von Uber in Dresden skeptisch. Sie verweist auf Berichte, laut denen Uber-Fahrer Regelungen und Sicherheitsvorschriften leicht umgehen könnten, was potenziell riskant für die Fahrgäste sei. „Wir lehnen eine Zulassung in Dresden deshalb vehement ab“, bekräftigt sie. Sie hebt außerdem an, dass Taxifahrer an von der Stadt festgelegte Tarife gebunden sind, wodurch diese einen Wettbewerbsnachteil im Preisvergleich mit Uber hätten.
Die Diskussion um alternative Mobilitätsangebote in Dresden ist somit extrem angeregt, jedoch auch konfliktbeladen. Zukünftige Entscheidungen könnten erheblich Einfluss auf das lokale Verkehrswesen haben. Ein offenes Wort von Uber zur aktuellen Situation in Dresden steht bislang aus; auch vonseiten des zuständigen Fachamtes gibt es bisher keine weiteren Informationen.
Für ein tiefgehenderes Verständnis der laufenden Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Dresdner Verkehrssituation empfiehlt sich ein Blick auf die aktuellen Berichte, laut TAG24.