In einer neuen Zustandsanalyse zeigt sich, dass Dresdens Straßen stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Laut den Ergebnissen einer Untersuchung, die durch hochmoderne Sensoren und HD-Kameras gestützt wurde, sind nun 21,4 Prozent der Hauptstraßen als schlecht bis sehr schlecht eingestuft. Im Vergleich zur letzten Analyse von 2016, wo der Wert bei 18,6 Prozent lag, ist dies ein besorgniserregender Anstieg. Anhand der Erhebungen der Stadtverwaltung wird deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Das Straßennetz erstreckt sich über etwa 1.840 Kilometer, wobei die Stadt Verantwortung für 96 Prozent davon trägt. Unter den Hauptstraßen erhalten lediglich zwölf Prozent die Bewertung „sehr gut“, während 41 Prozent der Hauptstraßen als mittelmäßig gelten. Dazu kommen 19 Prozent, die als schlecht eingestuft sind und nur minimalen Schaden aufweisen. Besonders alarmierend sind die zwei Prozent der Straßen in sehr schlechtem Zustand, die sofortige Maßnahmen erfordern.
Wo sind die Straßen am dringendsten in Not?
Die nördlichen Stadtteile Dresdens schneiden besonders negativ ab. In Weixdorf ist der Zustand alarmierend: 63 Prozent der Hauptstraßen werden als dringend reparaturbedürftig angesehen. Langebrück und Schönborn folgen mit 46 Prozent. Diese Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die Prioritäten der Stadt in Bezug auf Straßeninstandhaltung.
Während die Hauptstraßen in diesen Bereichen schwer beschädigt sind, bleibt die Situation bei den Nebenstraßen eher stabil. Diese verzeichnen in den nördlichen Stadtteilen dennoch hohe Schadensquoten. Einzig die Stadtteile Plauen und Loschwitz weisen mit 41 Prozent der Nebenstraßen in schlechtem Zustand besorgniserregende Zahlen auf.
In der Neustadt, bekannt für ihre Holperpisten, wiesen mehr als 40 Prozent der Hauptstraßen nur einen mittelmäßigen Zustand auf, was von den Anwohnern als unzureichend angesehen wird. Die Stadtteile Altfranken und Schönfeld-Weißig weisen hingegen die besten Straßen auf, mit nur wenigen kleineren Schäden.
Zustand der Geh- und Radwege
Die Ergebnisse der Fuß- und Radwegeanalyse zeigen ein positiveres Bild. Etwa 78 Prozent der Gehwege befinden sich in gutem bis sehr gutem Zustand, mit Altfranken als dem bestbewerteten Stadtteil und Weixdorf als dem schlechtesten. Die Radwege sind noch besser bewertet: 82 Prozent sind in einem einwandfreien Zustand. Hier zeigen Stadtteile wie Langebrück/Schönborn und die Altstadt besonders gute Ergebnisse. Die schlechtesten Radwege wurden hingegen in Leuben, Schönfeld-Weißig und Cotta festgestellt.
Die Stadtverwaltung betont die Dringlichkeit der Lage und stellt fest, dass eine vollständige Instandsetzung der Straßen, Geh- und Radwege sowie Parkflächen bis 2027 jährlich etwa 27 Millionen Euro kosten würde. Diese Summe ist notwendig, wenn lediglich Flickarbeiten vorgenommen werden. Ab 2033 könnte diese Zahl sogar auf 42 Millionen Euro pro Jahr ansteigen, um die zunehmend in die Jahre kommenden Straßen zu erhalten.
Die Erhebung selbst war ein bedeutendes Unterfangen, das erstmalig mit einem speziellen Messfahrzeug durchgeführt wurde. Dieses Fahrzeug war mit umfassender Messtechnik ausgestattet, um Unebenheiten und Risse genau zu erfassen. Die Fahrten fanden zwischen September 2021 und Juni 2022 statt und liefern nun eine belastbare Datenbasis für die Stadtplanung und zukünftige Investitionsentscheidungen.
Dass die Straßen nicht nachhaltig verbessert wurden, ist für die Stadtverwaltung ein großes Problem. Sie führt diesen Zustand auf mangelnde finanzielle Mittel und personelle Ressourcen zurück, was eine planmäßige Instandhaltung der Straßen unmöglich macht. Die Auswirkungen sind unabdingbar: Überfällige Instandsetzungsarbeiten führen dazu, dass die Straßen schneller als erwartet ihre Lebensdauer überschreiten und teurer zu reparieren sind.
Die Ergebnisse der Untersuchungen haben weitreichende Konsequenzen für die Stadt, die dringend handeln muss, um die Straßen der Landeshauptstadt in einem akzeptablen Zustand zu halten. Das vollständige Bild der Lage kommt aus einer umfassenden Analyse, die notwendige Maßnahmen aufzeigt und die kommenden Herausforderungen klar verdeutlicht. Weitere Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.saechsische.de.