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Brücken-Krisen in Mittelsachsen: Gadewitzer Brücke sorgt für Alarmstimmung!

Döbeln. Nach dem dramatischen Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat die Sicherheit und der Zustand von Brücken in der gesamten Region Mittelsachsen neues Augenmerk erhalten. Der Landkreis verwaltet insgesamt 240 Brücken, für die im Haushalt jährlich etwa 300.000 Euro für Reparaturen zur Verfügung stehen. Pressesprecher André Kaiser äußert, dass für eine signifikante Verbesserung der Infrastruktur mindestens drei Millionen Euro pro Jahr benötigt werden. Dennoch existiert keine offizielle Liste der am schlechtesten bewerteten Brücken im Landkreis.

Die Carolabrücke, ein Beispiel für eine Stahlbetontrog-Brücke, hat keine Entsprechung im Bestand des Landkreises. Laut der Leiterin der Abteilung Straßen, Claudia Landgraf, sind lediglich einige Gewölbebrücken vergleichbar. In Mittelsachsen haben alle Brücken eine Spannweite von über zwei Metern; kleinere Strukturen werden nicht als Brücke kategorisiert.

Gadewitzer Brücke als größtes Sorgenkind

Eine umfassende Untersuchung der Brücken umfasst die Kriterien Dauerhaftigkeit, Standsicherheit und Verkehrssicherheit, aus denen eine Gesamtbewertung ermittelt wird. Eine Brücke mit relativ geringfügigen Schäden beispielsweise kann dennoch als sicher gelten, solange ihre Standsicherheit nicht gefährdet ist. Aktuell stellt die Brücke an der Kreisstraße K7510 bei Gadewitz das größte Problem dar. Diese ist seit Juni 2023 für den motorisierten Verkehr gesperrt, sodass nur Fußgänger und Radfahrer die Brücke passieren können. Es gibt jedoch Pläne, die alte Brücke bis 2026 abzureißen und ersetzt durch eine neue Eisenbahnbrücke für rund fünf Millionen Euro zu errichten, wobei der Freistaat Sachsen einen Großteil der Kosten tragen wird.

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„Akuter Handlungsbedarf besteht an Brücken aller Baujahre, insbesondere bei der Instandhaltung der Fugenanschlüsse“, fügt Kaiser hinzu. Wichtig sei, dass Wasser von den Konstruktionsmaterialien ferngehalten wird, um Schäden zu vermeiden. Weiterhin müssen historische Brücken regelmäßig instandgesetzt werden, da sie Teil des kulturellen Erbes des Landkreises sind.

Bahnbrücken Limmritz, Zschaitz und Leisnig sanierungsbedürftig

Die Verwaltung hat besonderes Augenmerk auf die Eisenbahnbrücken in Leisnig, Limmritz und Zschaitz gelenkt. Diese Brücken sind aus Stahlbeton fertigen und wurden alle in der DDR-Zeit erbaut. Da sie mittlerweile ein fortgeschrittenes Lebensalter erreicht haben, müssen in den kommenden Jahren Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden. Aktuell laufen die Vorbereitungen für Prüfungen sowie die Erstellung von Sanierungskonzepten.

Die genauen Kosten für die notwendigen Arbeiten an den landkreiseigenen Brücken können derzeit schwer beziffert werden, da die Baupreise in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind. Die Situation rund um die Brücken im Landkreis spiegelt nicht nur lokale infrastrukturelle Herausforderungen wider, sondern erfordert auch eine sorgfältige und strategische Planung für die künftige Sicherheit und Nutzung der Verkehrswege.


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