Dresden – Ein Aufeinandertreffen der besonderen Art fand am Freitag im Kulturpalast statt: Die achte Alleinerziehenden-Messe zog zahlreiche Besucher an, doch die Stimmung war alles andere als euphorisch. Während Dutzende Aussteller ihre Angebote präsentierten und die Gänge von interessierten Alleinerziehenden belebt waren, schwebte eine Wolke der Unsicherheit über der Veranstaltung.
Über 34.000 Alleinerziehende leben in Dresden, und viele von ihnen suchten an diesem Tag Rat zu Themen wie Schwangerschaft, Beruf und Finanzen. Doch die Gesichter der Aussteller sprachen Bände: Hinter den Tischen wurde oft Trübsal geblasen. Die geplanten städtischen Haushaltskürzungen treffen insbesondere soziale Einrichtungen, die auf der Messe vertreten waren, wie das Frauen- und Mädchen-Gesundheitszentrum Medea und das Männernetzwerk.
Ein Schatten über der Zukunft
Die Fach- und Anlaufstelle für Alleinerziehende Dresden (FASAD) ist ebenfalls in der Zwickmühle. Projektleiterin Nora Kohlenbrenner warnt: „Wir führen mehr Beratungen durch als vergangenes Jahr. Der Bedarf steigt.“ Doch die Finanzierung ihrer Stelle bleibt ungewiss, was die Stimmung zusätzlich drückt. Auch Sozialarbeiter Tobias Bohnet vom Männernetzwerk ist besorgt um seine Zukunft.
Gleichstellungsbeauftragte Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah bezeichnete das Angebot in ihrer Eröffnungsrede als „essenziell“, doch die Unsicherheit über die finanzielle Unterstützung bleibt bestehen. Ob die Aussteller im Jahr 2025 wieder einen Stand haben werden, ist unklar und sorgt für eine bedrückende Atmosphäre.