In einem traurigen Vorfall wurde ein seltener Sumatra-Tiger in Indonesien tot aufgefunden. Der Tiger, ein etwa drei Jahre altes Weibchen, starb in einer Schlingenfalle im Bezirk Mandailing Natal, im nördlichen Teil der Insel Sumatra. Laut Berichten der «Jakarta Globe», die sich auf örtliche Naturschutzbehörden stützt, wurde der Kadaver entdeckt, während er bereits Anzeichen von Verwesung aufwies, was darauf hindeutet, dass das Tier längere Zeit gefangen war.
Schlingenfallen, die häufig aus alltäglichen Haushaltsmaterialien wie Drähten und Kabeln gefertigt werden, stellen eine erhebliche Bedrohung für die wildlife dar. Oft geraten Tiere irrtümlich in diese Fallen, die eigentlich für andere Wildtiere gedacht sind. «Geraten die Tiere in die meist aus Haushaltsgegenständen, Drähten und Kabeln fabrizierten Fallen, verendeten sie meist qualvoll», berichtete der WWF. In diesem speziellen Fall muss noch untersucht werden, ob die Falle für Wildschweine gedacht war oder ob das Tigerweibchen absichtlich getötet wurde, wie Refdi Azmi, der Leiter der örtlichen Naturschutzbehörde, erklärte.
Bedrohung durch Lebensraumverlust und Wilderer
Das Schicksal dieses Tigermädchens ist symptomatisch für die katastrophalen Bedingungen, unter denen die Sumatra-Tiger leben. Ihre natürlichen Lebensräume werden durch menschliche Aktivitäten, insbesondere durch Palmölplantagen, stark reduziert. Dies treibt die verbliebenen Tiger in bewohnte Gebiete, wo sie immer wieder in Konflikt mit Menschen geraten. Darüber hinaus stellen Wilderer eine zusätzliche große Gefahr dar, da sie die Tiger für den illegalen Wildtierhandel fangen wollen. Der Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae) ist die kleinste noch lebende Unterart und gilt als stark bedroht. Schätzungen zufolge existieren nur noch zwischen 400 und 600 dieser majestätischen Raubkatzen in freier Wildbahn. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind sie als vom Aussterben bedroht kategorisiert.
Der Verlust einer weiteren Tigerin ist alarmierend, besonders angesichts der Tatsache, dass andere Unterarten, wie der Bali-Tiger und der Java-Tiger, bereits ausgestorben sind. Die Situation erfordert dringende Maßnahmen zum Schutz der verbleibenden Populationen und ihrer Lebensräume. Nur durch effektive Naturschutzstrategien kann ein weiteres Verschwinden dieser einzigartigen Tierart verhindert werden. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall nicht nur als warnendes Beispiel dient, sondern auch als Anstoß, um Gesetze zur Bekämpfung der Wilderei und zum Schutz der Habitaten durchzusetzen.