Chemnitz verfügt über insgesamt 504 Brückenbauwerke, die im Rathaus registriert sind. Der Zustand dieser Brücken variiert von „gut“ bis „nicht ausreichend“, was die Aufmerksamkeit der Stadtverwaltung erfordert. Baubürgermeister Michael Stötzer, ein Mitglied der Grünen, berichtete kürzlich im Stadtrats-Ausschuss über die unterschiedliche Erfassung des Gesamtzustandes dieser Bauwerke, abhängig von ihrem Baujahr und dem Stand der durchgeführten Sanierungen.
Aktuellen Statistiken zufolge sind die meisten dieser Brücken im guten bis befriedigenden Zustand, mit Zustandsnoten zwischen 1,0 und 3,0. Dennoch befindet sich ein kleiner Teil, konkret 36 Brücken, in einem als „nicht ausreichend“ eingestuften Zustand, während 20 Brücken sogar als „ungenügend“ bewertet werden. Diese kritischen Bauwerke, deren Zustand den der kürzlich eingestürzten Carolabrücke in Dresden ähnelt, dürfen entweder gar nicht mehr befahren werden oder sie unterliegen strengen Gewichtsgrenzen.
Wichtige Prüfungen und Kontrollen
Die Überprüfung der sogenannten „Ingenieurbauwerke“ erfolgt gemäß einem einheitlichen Regelwerk des Bundesbauministeriums im dreijährigen Turnus. Zudem gibt es jährlich eine optische Prüfung zur frühzeitigen Entdeckung von etwaigen Mängeln. Stötzer hob hervor, dass, sobald die Ursachen des Unglücks in Dresden geklärt sind, auch Chemnitz‘ Brücken auf ähnliche Sicherheitsaspekte geprüft werden sollen. Dies zeigt das hohe Sicherheitsbewusstsein, das in der Stadt in der letzten Zeit gestiegen ist.
Angesichts der vorgestellten Zustandserfassungen warnte die Grünen-Fraktion im Stadtrat vor möglichen Kürzungen des Mindestbudgets für die Sanierung der Brücken und Straßen in der Stadt. Volkmar Zschocke, der Fraktionschef, betonte, dass die potenziellen Folgen, die eine solche Kürzung für die Sicherheit und Stabilität der Brücken haben könnte, umfassend diskutiert werden müssen, bevor entscheidende Maßnahmen getroffen werden.
Besonders in den Fokus rücken die Brücke über den Wittgensdorfer Bach und die Rößlerstraße, die als die nächsten „Sanierungsfälle“ gelten. Diese Situation fordert die Stadt dazu auf, rechtzeitig und konsequent zu handeln, um die Sicherheit der Bürger nicht zu gefährden.
Die Diskussion über Brückensanierungen ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch ein politisches Thema, das viele Bürger interessiert. Die Verantwortung der Stadt, die Brücken zu unterhalten und sicher zu halten, ist im Licht der letzten Ereignisse in den Nachbarstädten besonders drängend geworden. Für mehr Informationen über die aktuelle Situation rund um die Chemnitzer Brücken und ihre Sanierung, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.tag24.de.