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Chemnitz hat das Ziel, Kulturhauptstadt 2025 zu werden. Unter dem Motto "C the Unseen" möchte die Stadt ihr Image verbessern und kulturelle Vielfalt fördern. Dabei steht das 'C' sowohl für das Chemnitzer Autokennzeichen als auch für das englische Wort "see". Das geplante Programm umfasst eine Vielzahl von Veranstaltungen, darunter eine Edvard-Munch-Schau, Fahrradkino, den Kultur-Wanderweg "Purple Path" und Einblicke in "3.000 Garagen".
Generalintendant Christoph Dittrich bezeichnete die rechtsextremen Ausschreitungen im Jahr 2018 als Schock, der das positive Klima der Stadt beeinträchtigt habe. Das Programm zur Kulturhauptstadt zielt darauf ab, mehr Selbstbewusstsein zu erlangen und die "stille Mitte" der Bevölkerung zu aktivieren. Geplant sind rund 150 Projekte und 1.000 Veranstaltungen mit der Beteiligung von fast 900 Mitwirkenden. Doch nicht alle sind mit den Plänen einverstanden: Kritiker bemängeln die Kleinteiligkeit des Vorhabens und fordern eine stärkere politische Positionierung gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit.
Debatte um den Umgang mit Rechten
Im Kontext der Kulturhauptstadt fand eine Podiumsdiskussion statt, die von der "Freie Presse" veranstaltet wurde. Diese Diskussion trug den Titel: "Chemnitz: Deine Rechten. Wie geht die Kulturhauptstadt mit Störfeuern um?". Co-Geschäftsführer Stefan Schmidtke betonte die Wichtigkeit, mit Rechten zu kommunizieren, was zu leidenschaftlichen Reaktionen im Publikum führte. Oberbürgermeister Sven Schulze erklärte, dass er nicht an Sitzblockaden gegen rechte Aufmärsche teilnehmen werde.
Es gab Ankündigungen von Rechtsextremen, das Kulturhauptstadtjahr 2025 zu stören, darunter eine Demonstration der "Freien Sachsen" am 18. Januar. Während Schulze Verständnis dafür zeigte, dass man solche Aktionen aushalten müsse, versprach er, rechtssichere Lösungen zu finden. Das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus" plant für den gleichen Tag eine Gegenaktion. Anna Schramm vom Verein RAA Sachsen forderte eine klarere Positionierung gegen verfassungsfeindliche Einstellungen und wies auf die Angst der Menschen vor rechten Übergriffen hin.
Die geplanten Sicherheitskonzepte für 2025 sind derzeit in Arbeit, wobei Details noch nicht bekannt gegeben wurden. Das Projekt "C the unseen" soll dazu beitragen, das gegenseitige Sehen zu fördern, während Aufkleber als Marker für Safe-Spaces dienen können, um menschenfeindliche Kommentare zu verbannen.
Mehr Informationen über die Pläne sowie die laufenden Diskussionen um das Thema findet man auf den Seiten von MDR und Freie Presse.
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